NATO-Gipfel

Manipulierte Fotos: NATO-Politiker betrachteten im Prado klassische Gemälde

08.07.2022, 16:16 (CEST)

Bei ihrem Gipfeltreffen in Madrid besuchten die Regierungschefs der NATO-Staaten auch den berühmten Prado. Manipulierte Fotos sollen nun zeigen, dass sie dort obskure Bilder angeschaut haben - tatsächlich waren es Klassiker.

Bei ihrem Gipfel im Juni 2022 in Madrid besuchten die Vertreterinnen und Vertreter der Nato-Staaten auch das Museo del Prado. Auf manipulierten Fotos sind sie nun vor obskurer Horror-Kunst zu sehen (archiviert). Doch tatsächlich haben sie dort klassische Gemälde betrachtet.

Bewertung

Die Fotos sind alle gefälscht. Die Horror-Bilder wurden nachträglich eingefügt.

Fakten

Ein manipuliertes Gruppenfoto zeigt die Gipfel-Teilnehmer vor einem Gemälde einer Figur mit Gasmaske und einem Skelett auf dem Arm. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau stand angeblich vor einem Bild mit einem Schlangenkopf, der französische Präsident Emmanuel Macron soll unbekümmert an horror-artiger Kunst vorbeigegangen sein.

Die Originale sind alle bei verschiedenen Fotodatenbanken oder in Presseveröffentlichungen zu finden. Auffällig ist auch, dass die hereinmontierten seltsamen Bilder in anderer Farbgebung und Helligkeit erscheinen als der Rest der Aufnahmen. Im Original ist das Gruppenfoto vor den «Hoffräulein» von Velázquez aufgenommen worden. Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau ist vor Bildern von Rubens fotografiert worden.

Emmanuel Macron blickte beim Besuch im Prado am 29. Juni 2022 in Wahrheit auf zwei Bilder von Rubens: die «Drei Grazien» und die «Drei Nymphen». Boris Johnson, der damals noch Premierminister von Großbritannien war, stand vor einem Gemälde von Tizian, als er fotografiert wurde.

(Stand: 8.7.2022)

Links:

Facebook-Post (archiviert)

Original des Gruppenfotos (archiviert)

Justin Trudeau vor Gemälde (archiviert)

Emmanuel Macron vor Gemälde (1) (archiviert)

Emmanuel Macron vor Gemälde (2) (archiviert)

Boris Johnson vor Gemälde (archiviert)

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