Erfundenes Zitat

Habeck wird Aussage zu Waffenlieferung in den Mund gelegt

14.06.2022, 13:43 (CEST)

Waffenlieferungen in die Ukraine kosten Geld. Facebook-User verbreiten nun einen ungewöhnlichen Vorschlag zur Finanzierung, der angeblich von Robert Habeck stammen soll. Dafür finden sich aber keine Belege.

Die Bundesregierung hat der Ukraine wegen des russischen Angriffskriegs Waffen wie etwa Flugabwehrraketen, Panzerabwehrwaffen und Maschinengewehre geliefert. Auf Facebook kursiert ein Sharepic eines Tweets mit einem Foto von Robert Habeck und einer vermeintlichen Aussage des Wirtschaftsministers: «Es ist für jeden Bürger zumutbar, 42 Stunden in der Woche zu arbeiten, um die Waffenlieferungen in die Ukraine zu finanzieren» (archiviert).

Bewertung

Es lassen sich keine Belege dafür finden, dass Robert Habeck den Satz gesagt hat.

Fakten

Der Originaltweet vom 7. Juni 2022, der nun auf Facebook als Sharepic verbreitet wird, wurde mittlerweile gelöscht. Es lässt sich online noch eine archivierte Version des Tweets finden.

Auf dem Sharepic lässt sich darüber hinaus nicht erkennen, wann und wo der Wirtschaftsminister die Aussage getroffen haben soll. Das Wirtschaftsministerium teilte auf dpa-Anfrage mit, dass es sich um ein falsches Zitat handele, dass Habeck nie gesagt habe.

Bei einer Google-Suche lässt sich der Satz in deutscher und englischer Sprache («It is reasonable for every citizen to work 42 hours a week to finance arms deliveries to Ukraine.») nicht finden.

(Stand: 14.6.2022)

Links

Deutschlandfunk zu Waffenlieferungen (archiviert)

Facebook-Post (archiviert)

Twitter-Post (archiviert)

Google-Suche deutsch

Google-Suche englisch

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