Weltwirtschaftsforum 2018
Pfizer-Chef sprach über Chip-Tablette eines anderen Herstellers
30.5.2022, 14:15 (CEST)
Der US-Pharmakonzern Pfizer ist unter anderem wegen seiner Rolle bei der Herstellung des Covid-19-Impfstoffes Comirnaty eines der bekanntesten Unternehmen der Welt. In den sozialen Netzwerken wird behauptet, dass Pfizer eine neue Tablette entwickelt habe, in der sich ein biologischer Chip befinde. Nachdem die Tablette im Magen angekommen ist, wird demnach ein Signal abgeben. So können kontrolliert werden, ob die Tablette eingenommen wurde. Grundlage der Behauptung ist ein Videoschnipsel einer Rede des Pfizer-Chefs Albert Bourla auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos (archivierter Post; archiviertes Video).
Bewertung
In dem 2018 aufgenommenen Video spricht Bourla über eine medizintechnische Innovation eines anderen Herstellers.
Fakten
Die Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums fand 2022 vom 22. bis zum 26. Mai statt. Das Bourla-Video hingegen ist bereits vier Jahre alt und damit aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Schaut man sich das Video in voller Länge an, stellt sich heraus, dass er nicht über ein Pfizer-Produkt spricht, sondern über ein Medikament von Otsuka America Pharmaceutical, das kurz zuvor von der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel zugelassen worden war.
Seine Aussage bezieht sich also nicht auf Covid-19 (zu dem Zeitpunkt noch nicht existent), sondern auf Schizophrenie, bipolare Störungen und Depressionen. Bourla spricht darüber, dass man mit Hilfe des neuartigen Chips nachvollziehen könne, ob Medikamente - von beispielsweise psychisch kranken Menschen - regelmäßig und nach Rezept eingenommen werden.
Um den Pharmakonzern Pfizer und dessen CEO ranken sich zahlreiche Verschwörungsmythen.
(Stand: 27.05.2022)
Links
Beitrag bei Facebook (archivierter Post; archiviertes Video)
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