Wahlplakat der Linken-Politikerin Fot wurde manipuliert

10.05.2022, 15:18 (CEST)

Seinen Namen kann man sich nicht aussuchen. In einem Facebook-Post wird nun ein Foto eines Wahlplakats verbreitet, auf dem zu lesen ist: «Nicht versprechen - halten! Olga Fotze - Die Linke» (archiviert) Handelt es sich um ein echtes Plakat und heißt die Frau darauf wirklich so?

Bewertung

Das Foto zeigt Olga Fot. Der Text auf dem Plakat wurde nachträglich geändert.

Fakten

Die Politikerin heißt Olga Fot. Das stand auch auf dem Plakat, bevor es verändert wurde. Die Fälschung erkennt man auch an dem weißen Hintergrund, auf dem der Name steht. Die beiden letzten Buchstaben, die ergänzt wurden, reichen über den weißen Bereich hinaus. Zudem weicht die Farbe von Z und E leicht von den anderem Buchstaben ab.

Das Wahlplakat ist zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern im Sommer 2021 geklebt worden. Die Ostsee-Zeitung (kostenpflichtig) hat die Fälschung damals thematisiert. Die zusätzlichen Buchstaben seien auf Plakate aufgeklebt worden, die in den Stralsunder Stadtteilen Grünhufe und Knieper West aushingen. Olga Fot habe eine Beleidigung im öffentlichen Raum angezeigt, schreibt die Zeitung weiter.

Wahlplakate sind Eigentum der jeweiligen Partei. Wer sie beschädigt, zum Beispiel beklebt, macht sich der Sachbeschädigung strafbar. Laut Paragraph 303 des Strafgesetzbuchs droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe.

(Stand: 9.5.2022)

Links:

Post (archiviert)

Homepage von Olga Fot (archiviert)

Artikel Ostsee-Zeitung (Paywall)(archiviert)

T-Online zu Straftatbestand (archiviert)

§303 StGB

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