Mit Tankgutscheinen locken: Angebliches Gewinnspiel ist keins

Sparen an der Tankstelle leicht gemacht? Bei einem weiteren Fake-Gewinnspiel auf Facebook gibt es angeblich Gutscheine «zum Tanken von Kraftstoffen wie Benzin und Diesel» zu gewinnen. Gelockt wird mit dem Namen und Logo des Kraftstoff-Unternehmens Aral (hier archiviert).

Bewertung

Das angebliche Gewinnspiel ist unseriös.

Fakten

Facebook-Nutzer sollen sich für die Teilnahme am angeblichen Gewinnspiel über einen Link registrieren.

Die Seite, die sich dann öffnet, ist nicht seriös. Ihre URL beginnt nicht mit aral.de, wie es bei der offiziellen Seite des Unternehmens der Fall ist, sondern mit sites.google.com. Sie hat auch kein Impressum, obwohl das gesetzlich vorgeschrieben ist. Zudem heißt es auf der Seite, das Gewinnspiel werde vom Ölkonzern Shell unterstützt. Shell ist jedoch ein Konkurrent des Energiekonzerns BP, zu dem Aral gehört.

Schließlich sollen auf einer weiteren Seite, deren URL ebenfalls nicht mit aral.de beginnt, persönliche Daten eingegeben werden. Die Seite gehört laut Impressum zur «Arctoll Ltd.», die ihren Hauptsitz im mittelamerikanischen Staat Belize hat.

Die Facebook-Seite mit dem angeblichen Gewinnspiel besteht erst seit dem 8. April 2022. Wer sie eingerichtet hat, ist nicht erkennbar. Dabei müssen gewerblich genutzte Seiten laut Gesetz ein Impressum haben, das unter anderem eine Postadresse und Kontaktmöglichkeiten enthält. Auf der Facebook-Seite, von der das Gewinnspiel stammt, gibt es kein Impressum. Das Aral-Logo wird also missbräuchlich verwendet.

Offizielle Facebook-Seiten von Unternehmen erkennt man oft am Verifikationsabzeichen, einem kleinen weißen Häkchen auf blauem Grund. Dieses Zeichen bedeutet, dass die Seite des Unternehmens von Facebook geprüft und als echt anerkannt wurde.

Die offizielle Aral-Seite auf Facebook wurde 2016 erstellt, enthält ein vollständiges Impressum und zählt etwa 92 000 Follower und Followerinnen. Die Seite mit dem falschen Gewinnspiel hat nur vier Abonnenten. Der einzige Post dort ist das angebliche Gewinnspiel. Auch das zeigt, dass das Angebot unseriös ist.

Verbraucherschützer und die Polizei warnen immer wieder davor, bei dubiosen Gewinnspiel-Angeboten die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten weiterzugeben - auch weil diese Daten verkauft werden können.

(Stand: 19.4.2022)