Ricarda Lang hat mit angeblicher Aussage zu Portionsgrößen nichts zu tun

In Krisenzeiten heißt es oft, dass wir «den Gürtel enger schnallen» müssen. Ähnlich bildlich wäre der Vorschlag, dass wir «unsere Portionen verkleinern» sollten. Das soll die Parteivorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, als Gegenmittel zur Inflation vorgeschlagen haben. Das wird zumindest auf einem Sharepic (archiviert) behauptet, das auf den ersten Blick wie ein Screenshot einer seriösen Nachrichtenquelle wirkt.

Bewertung

Ricarda Lang hat sich tatsächlich zur Inflation geäußert und Lösungswege vorgeschlagen. Doch keiner ihrer Vorschläge bezieht sich auf Portionsgrößen.

Fakten

Der angebliche Artikel soll am 20. März unter dem Titel «Ricarda Lang zur Inflation: "Wir sollten unsere Portionen verkleinern"» veröffentlicht worden sein. In der dazugehörigen Dachzeile soll es heißen: «Hohe Inflation bei Lebensmitteln». Eine Google-Suche mit diesen Angaben liefert keinen entsprechenden Artikel als Treffer.

Die Grünen-Politikerin Lang äußerte sich zur sogenannten «fossilen Inflation» - so nennen die Grünen den Preisanstieg für Energieträger wie Gas, Kohle und Öl. In einem Redebeitrag in der Sendung «Markus Lanz» sagte sie am 9. Februar, erneuerbaren Energien seien ein Weg zu stabilen Preisen.

Auch auf Twitter schreibt Lang über ein Paket ihrer Partei für die breite Bevölkerung mit Punkten wie Einmalzuschläge zur verringerten «fossilen Inflation». In keinem Beitrag spricht Lang über Portionsgrößen.

Unter anderem Kommentare unter dem Beitrag in Langs Richtung, wie etwa «Anscheinend hat sie aber ihre Portionen immer verdoppelt» legen nahe, dass es bei dem Beitrag darum geht, die Politikerin aufgrund ihres Äußeren zu diffamieren. Sie ist in der Vergangenheit immer wieder Opfer von Bodyshaming geworden.

(Stand: 24.03.2022)