Szene mit russischen Soldaten stammt aus Spielfilm

22.03.2022, 12:38 (CET), letztes Update: 22.03.2022, 12:48 (CET)

Immer wieder kursieren in den sozialen Medien Bilder und Videos militärischer Aktionen. Nicht immer können diese zweifelsfrei verifiziert werden, manchmal handelt es sich um plumpe Fälschungen. In einem Facebook-Post wird behauptet, dass angebliche Archivaufnahmen aus «Tschetschenien 1999» zeigen, wie ein russischer Soldat Zivilisten erschießt (archiviert).

Bewertung

Das Video stammt aus dem 2014 erschienen Spielfilm «Die Suche». Die Szene wird schon seit Jahren in falschem Kontext verbreitet.

Fakten

«Die Suche» spielt während des zweiten Tschetschenienkriegs im Jahr 1999 und erzählt die Geschichte einer NGO-Mitarbeiterin, die sich mit einem kleinen Jungen im vom Krieg zerstörten Tschetschenien anfreundet. In einem YouTube-Video des Films ist ab Minute 4:02 die Szene aus dem Facebook-Post zu sehen.

Das Szene wirkt besonders echt, da sie mit einer Handkamera gedreht wurde. Sie zeigt, wie russische Soldaten einen Mann und zwei Frauen in einer unübersichtlichen Situation zur Rede stellen. Der Mann rezitiert Suren aus dem Koran, während die Soldaten ihn auffordern, aufzuhören. Einer der Soldaten schießt schließlich aus nächster Nähe auf den Mann und dann auf eine der beiden Frauen.

Einer der Darsteller aus dem Video, Maksim Zapisochniy, bestätigte den französischen Faktenprüfern von «France 24», dass er der Mann in dem Video sei und er bereits andere Videos gesehen habe, in denen falsche Informationen unter Verwendung seines Bildes verbreitet wurden. Bereits 2015 wurde in einem Facebook-Post ein Foto mit dem Darsteller und dem französischen Regisseur des Films, Michel Hazanavicius, veröffentlicht, um die Verbreitung der Szenen zu stoppen.

(Stand: 18.3.2022)

Links

Facebook Post (archiviert)

Video aus dem Facebook-Post (archiviert)

Deutscher Trailer von «Die Suche» (archiviert)

«France 24»-Faktencheck zum Thema (archiviert)

Facebook-Post mit Foto des Regisseurs mit dem Darsteller (archiviert)

Archiviertes YouTube-Video von «Die Suche»

Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com