Durchsuchung in Kiew: Weder in Klitschkos Wohnung noch aktuell

24.02.2022, 15:59 (CET)

Seitdem sich der Konflikt um die Ukraine zuspitzt, werden vermehrt unprüfbare und falsche Behauptungen verbreitet. Ein beliebtes Mittel ist es, alte Geschichten ohne Kontext als aktuelle Ereignisse wirken zu lassen. Beispiel: eine Durchsuchung im Gebäude, in dem Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko wohnt (Post archiviert, Video archiviert).

Bewertung

Das Video ist von Mai 2021; es zeigt eine Razzia im Gebäude, in dem Klitschko in einer Wohnung lebt. Laut damaligen Berichten gab der ukrainische Geheimdienst an, die Durchsuchungen hätten nichts mit Klitschko zu tun gehabt.

Fakten

Der ehemalige Box-Profi Vitali Klitschko ist seit 2014 Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Im Mai 2021 gab es eine Razzia in seinem dortigen Wohnhaus, so eine Meldung der Nachrichtenagentur AFP. Diese wurde etwa vom Nachrichten-Portal «T-Online» veröffentlicht.

In dem Gebäude seien Durchsuchungen vorgenommen worden, die jedoch nicht mit Klitschko in Zusammenhang stünden, erklärte der ukrainische Geheimdienst laut der Meldung. Der Bürgermeister sei zum Zeitpunkt der Razzia nicht in seiner Wohnung gewesen. Klitschko kritisierte damals das Vorgehen der ukrainischen Regierung und sprach von «Einschüchterung».

Der Artikel ist mit einem Foto illustriert, auf dem laut Bildunterschrift Klitschko vor seiner Wohnung steht. Eine ähnliche Einstellung ist auch im aktuell verbreiteten Video zu sehen - ab 2:03. Man erkennt das Schild links neben der Wohnungstür wieder, und Klitschko trägt wie auf dem Foto ein schwarzes T-Shirt.

(Stand: 24.2.2022)

Links

dpa-Artikel zur Wiederwahl via «Stuttgarter Nachrichten» (archiviert)

Artikel zur Razzia bei «T-Online» (archiviert)

Artikel zur Razzia beim «Spiegel» (archiviert)

Facebook-Post mit Video (archiviert, Video archiviert)

Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com