Sharepic mit der Maus nicht vom WDR - Corona-Impfungen senken das Risiko schwerer Erkrankungen

Die «Sendung mit der Maus» möchte Kinder unterhalten und informieren. In einem auf Facebook kursierenden Sharepic ist die namensgebende Maus über einer Checkliste zu sehen, aus der hervorgeht, dass sich Geimpfte mit Sars-CoV-2 infizieren, andere anstecken, an Covid-19 erkranken sowie daran sterben können (archiviert). Sind das Informationen der «Sendung mit der Maus» - und wie nützlich ist die Impfung wirklich?

Bewertung

Laut der ARD hat die «Maus» nichts mit dem Sharepic zu tun. Mit einer Corona-Impfung sinkt das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs wegen Covid-19 deutlich und damit das Risiko, daran zu sterben. Die Viruslast bei geimpften Infizierten nimmt schneller ab.

Fakten

Der WDR teilte über den Twitter-Account der «Sendung mit der Maus» mit, dass ihre Grafiken «hier unautorisiert verwendet und missbräuchlich verfremdet» wurden. Der Link im Sharepic verweist auf einen Telegram-Kanal, auf dem Massenweise Sharepics geteilt werden.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bieten die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sowie der Vektor-Impfstoff von Astrazeneca eine Wirksamkeit von etwa 75 Prozent gegen eine symptomatische Infektion mit der Delta-Variante. Vollständig geimpfte Menschen infizieren sich also deutlich seltener mit Sars-CoV-2. Zur Omikron-Variante schreibt das RKI, erste Studien hätten ergeben, «dass die Wirksamkeit der Grundimmunisierung gegenüber symptomatischer Erkrankung durch die Omikron-Variante mit der Zeit deutlich nachlässt und im Vergleich zur Wirksamkeit gegenüber der Delta-Variante deutlich geringer ist».

Studien fanden anhand von PCR-Tests heraus, dass die Viruslast bei Geimpften sowie Ungeimpften etwa gleich hoch sei. Allerdings weisen Untersuchungen auch darauf hin, dass die Viren bei geimpften Personen schneller eliminiert werden als bei ungeimpften. Eine Untersuchung ergab, dass die Viruslast bei vollständig geimpften Infizierten während der ersten drei Tage abnahm.

Die Studienautorinnen und -autoren weisen mehrfach auf die Grenzen der Ermittlung der Infektiosität einer Person anhand ihrer PCR-Werte hin. Bei geimpften Personen werden die infektiösen Virenpartikel aufgrund der Wirksamkeit der Covid-19-Vakzine rasch entschärft. Zurück bleiben beschädigte und ineffektive Partikel - die jedoch von PCR-Tests registriert werden.

Die Studien betonen, dass der abnehmende Impfschutz im Laufe der Zeit zu berücksichtigen sei. Denn damit werde auch eine Übertragung zunehmend wahrscheinlicher, vermuten die Studienautoren und betonen, dass Auffrischungsimpfungen dem entgegenwirkten.

Zusammengefasst: Nach Stand von Ende 2021 geht das RKI davon aus, dass geimpfte Personen weniger infektiös sind als Personen ohne Impfung - in welchem Maß sei aber noch unklar. Außerdem lässt die Infektionsschutzwirkung der Corona-Impfung nach, je länger sie zurückliegt. Darum wird seit Herbst 2021 die Booster-Impfung empfohlen.

Der Hauptzweck der Corona-Impfung ist, schwere Verläufe der Krankheit Covid-19, die das Coronavirus verursacht, sowie Todesfälle zu verhindern. Diese Schutzwirkung erreicht die Impfung mit bis zu 90-prozentiger Wirksamkeit. Das Risiko, zu sterben, bei Geimpften und Ungeimpften weicht also erheblich voneinander ab.

(Stand: 24.1.2022)