Vierte Corona-Welle: In Cottbus gibt es kaum noch freie Intensivbetten

Deutschland in der vierten Corona-Welle: Die Fallzahlen haben Höchstwerte erreicht. Vor allem in den Ost-Bundesländern werden in vielen Krankenhäusern die Intensivbetten knapp. Im brandenburgischen Cottbus lägen dagegen kaum Intensivpatienten, wird in einem Facebook-Beitrag (hier archiviert) behauptet. Neue Patienten könnten dort nur deshalb dort nicht aufgenommen werden, weil das Personal fehle, das «wegen der Testerei» hingeschmissen habe, heißt es weiter.

Bewertung

Falsch. In Cottbus sind die verfügbaren Intensivbetten fast alle belegt, zeigt das Divi-Intensivregister. Das Carl-Thiem-Klinikum in der Universitätsstadt spricht von einer «dramatischen Entwicklung wie noch nie in dieser Pandemie».

Fakten

Laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) des Robert Koch-Instituts sind in der Stadt Cottbus am 2. Dezember 2021 nur noch drei von insgesamt 79 Intensivbetten frei. 22 Patienten werden zu dem Zeitpunkt aufgrund einer Covid-19-Erkrankung intensivmedizinisch behandelt. Die Behauptung, die Intensivstationen seien leer, ist somit nicht haltbar.

Neben mehreren Falschinformationen in Textbeiträgen kursiert im Netz auch eine inhaltlich ähnliche Sprachnachricht, auf die das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus entsetzt reagierte. In einer Pressemitteilung vom 1. Dezember 2021 weist die Einrichtung die Behauptungen zurück: «Die Situation ist so angespannt, dass wir (...) sechs Corona-Patienten in die Lausitz Klinik nach Forst verlegen mussten, um überhaupt noch handlungsfähig zu bleiben.» Von «Fake-News» ist die Rede, wegen denen das Klinikum Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet habe.

Auch auf die Personalsituation geht das Klinikum in der Pressemitteilung ein: Während der Pandemie hätten zwar Pflegekräfte die Intensivstation und das Carl-Thiem-Klinikum verlassen. Weiter heißt es: «Aber ganz sicher nicht wegen der Corona-Tests, die den Mitarbeitenden und den Patienten Sicherheit geben. Sondern wegen der unglaublich körperlichen und emotionalen Belastung während der Pandemie.»

(Stand: 2.12.2021)