Sars-CoV-2 wurde bereits isoliert - auch in Spanien

Auf Facebook kursiert das Bild eines anscheinend offiziellen Dokumentes des spanischen Gesundheitsministeriums (archiviert). Im Text dazu heißt es, dass das Ministerium kein Virus nachweisen könne und mitgeteilt habe: «SarCov2 ist nicht isoliert» (Fehler im Original) Stimmt das?

Bewertung

Das Schreiben des spanischen Gesundheitsministeriums ist zwar echt, wird auf Facebook jedoch in einen falschen Zusammenhang gestellt. Das Ministerium schreibt hier nur, dass es selbst nicht die nötigen wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung hat, um das Virus nachzuweisen. Mehrere Labore in Spanien haben allerdings die entsprechende Biosicherheitsstufe 3.

Fakten

Das Schreiben des spanischen Gesundheitsministeriums geht auf die Anfrage aus der Bevölkerung zurück, die Existenz des Coronavirus zu beweisen. Dieses Recht auf Zugang zu Informationen wurde für Bürgerinnen und Bürger in Spanien 2013 in einem Gesetz verankert. In der Antwort des Ministeriums steht auf der zweiten Seite, dass das es weder über eine «Sars-CoV-2-Zellkultur für Tests» noch über eine Liste von Labors verfügt, die dazu in der Lage sind, diese zu isolieren.

Das Coronavirus wurde aber bereits von zahlreichen Forschenden weltweit - unabhängig voneinander - isoliert. Unter anderem in China, in den USA, in Kanada und in Deutschland. Das Isolieren ist ein wichtiger Arbeitsschritt, um ein Virus genau analysieren und beschreiben zu können und bestätigt automatisch seine Existenz.

In Spanien gibt es mehrere Labore, die die nötige Biosicherheitsstufe 3 haben, wie spanische Faktenchecker-Seiten schreiben (hier und hier). Eines davon gibt es an der Universität Zaragoza. Forschende haben dort schon im Juni 2020 das Coronavirus isoliert. Außerdem gibt es entsprechend der Berichte zwei Zentren, die ebenfalls dazu in der Lage sind, die dem Wissenschaftsministerium in Spanien unterstellt sind.

Die Behauptung, das Coronavirus sei nicht isoliert und damit nachgewiesen worden, wurde seit Beginn der Pandemie bereits in mehreren Ausführungen und unterschiedlichen Ländern verbreitet, zum Beispiel in Kanada. Diese Behauptung wurde bereits in einem anderen dpa-Faktencheck widerlegt.

(Stand: 3.11.2021)