Soja für Fleischersatz kommt oft aus Europa

Fleischersatzprodukte gibt es inzwischen in fast jedem Supermarkt und immer mehr Menschen greifen öfter mal zum veganen Produkt statt zum Schnitzel oder den Fleisch-Frikadellen. Aber stammt das Soja dafür wirklich aus Brandrodungsgebieten und wird mit Containerschiffen nach Deutschland gebracht, wie es in den sozialen Medien behauptet wird (archiviert)?

Bewertung

Fleischersatzprodukte haben eine bessere Umweltbilanz als Fleisch. In Deutschland kommt hauptsächlich Fleischersatz aus europäischem Soja in den Handel. Der größte Teil der weltweiten Sojaernte hingegen wird als Tierfutter verwendet.

Fakten

Die Umweltbilanz von Fleischersatzprodukten fällt besser aus als die von Fleisch. Laut einem Bericht des Umweltbundesamtes werden für die Produktion von 100 Gramm Hühnerfleisch beispielsweise 380 bis 430 Gramm CO2-Äquivalente freigesetzt, während es bei der Produktion von 100 Gramm Fleischersatzprodukt aus Soja nur 111 bis 117 Gramm CO2-Äquivalente sind.

Laut Albert Schweitzer Stiftung werden rund drei Viertel der weltweiten Sojaernte als Tierfutter verwendet. Für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch werden nach Angaben der Welternährungsorganisation rund drei Kilogramm Futtermittel benötigt, die auch für den Menschen genießbar wäre.

Doch woher kommt das Soja, das in Fleischersatz verarbeitet wird? Zwar wird die Hälfte der weltweiten Sojaernte nach Angaben der Albert Schweitzer Stiftung in Südamerika eingefahren - überwiegend in Monokulturen auf gerodeten Flächen. Die Soja-Produkte, die in Deutschland verkauft werden, bestehen jedoch meist aus europäischen Bohnen. Das zeigen auch verschiedene Umfragen sowie Herstellerangaben.

Fleischersatz wird aber nicht zwingend aus Soja hergestellt. Es gibt beispielsweise auch Produkte aus Getreide, Sonnenblumenkernen oder Pilzen.

(Stand: 26.8.2021)