Kein Artikel der «Neuen Zürcher Zeitung», sondern Leserkommentar
9.8.2021, 15:51 (CEST)
Rechnet die «Neue Zürcher Zeitung» tatsächlich gnadenlos mit Annalena Baerbock ab? Die Kanzlerkandidatin der Grünen sei «in ihrem Persönlichkeitstyp das Produkt der westdeutschen Wohlstandsverwahrlosung» beziehungsweise der «spätrömischen Dekadenz» - so soll es angeblich in einem Beitrag der Schweizer Tageszeitung formuliert worden sein. Dieser Anschein jedenfalls wird in sozialen Medien erweckt (archiviert).
Bewertung
Falsch. Es handelt sich nicht um einen Artikel der «NZZ», sondern um den Kommentar eines Lesers.
Fakten
In einem auszugsweise online veröffentlichten Newsletter des «NZZ»-Chefredakteurs Eric Gujer vom 4. Juni 2021 wird Annalena Baerbock zwar tatsächlich kritisiert - die abschätzige Wortwahl und der Inhalt des in sozialen Medien verbreiteten Postings haben jedoch nichts mit dessen journalistischen Kommentar gemein.
Die Sätze stammen hingegen aus einem Leserkommentar zu Gujers Text - und somit nicht von der «NZZ», wie fälschlicherweise suggeriert wird.
(Stand: 9.8.2021)
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