Vermeintlicher Tweet gefälscht - Journalistin Kellermann hat sich so nicht geäußert

04.08.2021, 10:39 (CEST)

Wegen ihres Engagements für die LGBTIQ-Gemeinschaft ist die WDR-Journalistin Georgine Kellermann regelmäßig Ziel von Angriffen in sozialen Medien. Die englische Abkürzung LGBTIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transmenschen, intergeschlechtliche und queere Menschen. In einem Facebook-Beitrag wird derzeit behauptet: «Kellermann twittert, daß sie sich «an ihren Tagen» Erdbeer-Marmelade in den Slip schmiert» (hier archiviert). Vereinzelt wird dazu auch ein Screenshot eines Tweets gezeigt, in dem Kellermann sich entsprechend äußert. Entspricht das der Wahrheit?

Bewertung

Weder auf ihrem Account, noch in Internetarchiven ist der abgebildete Tweet von Georgine Kellermann zu finden. Die WDR-Journalistin dementierte außerdem selbst, dass sie sich so geäußert habe.

Fakten

Auf dem Screenshot wird der vermeintliche Tweet auf den 3. Mai 2021 um 17:08 Uhr datiert. An diesem Datum und zu exakt dieser Uhrzeit ist auf Kellermanns Account ein Tweet zu einem anderen Thema zu finden. Eine dpa-Recherche in Internetarchiven ergab keinen Hinweis auf einen möglicherweise gelöschten Tweet.

Kellermann wies außerdem selbst zurück, dass sie den Tweet verfasst haben soll: «Ich habe das nicht geschrieben. So etwas dummes käme mir nicht einmal in den Sinn», schrieb die 63 Jahre alte Journalistin auf Twitter.

Georgine Kellermann arbeitet seit den 1980er-Jahren für die ARD und leitet seit 2014 Studios des Westdeutschen Rundfunks (WDR) - erst in Duisburg, dann in Essen. 2019 hat sie sich als trans Frau geoutet und engagiert sich seitdem verstärkt für die Rechte und die Sichtbarkeit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transmenschen sowie intergeschlechtlichen und queeren Menschen.

(Stand: 3. August 2021)

Links

Tweet von Georgine Kellermann mit gleichem Zeitstempel wie gefälschter Tweet (archiviert)

Dementi von Georgine Kellermann (archiviert)

Facebook-Beitrag mit der Behauptung (archiviert)

Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com