FFP2-Masken bieten Schutz gegen Viren und können wiederverwendet werden

11.2.2021, 13:01 (CET)

Mit der Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. Februar 2021 beschlossen Bund und Länder auch eine Verschärfung der Maskenpflicht. Statt Stoffmasken müssen demnach im öffentlichen Nahverkehr oder in Geschäften OP- oder FFP2-Masken getragen werden. Letztere würden jedoch nicht vor Viren wie Sars-CoV-2 schützen, heißt es bei einem Facebook-Post (hier archiviert). Dort wird auch behauptet, dass die Masken nicht wiederverwendet werden könnten.

BEWERTUNG: FFP2-Masken bieten nachweislich Schutz vor Viren wie Sars-CoV-2. Es gibt Möglichkeiten, wie diese Masken wiederverwendet werden können.

FAKTEN: Die FFP-Masken (englisch für: «Filtering Face Piece») wurden ursprünglich nicht im medizinischen Bereich, sondern im Handwerk eingesetzt - etwa als Schutz gegen Staub oder ölige Partikel. Doch genau wie medizinische Masken müssen auch FFP-Masken strenge Normen einhalten, in diesem Fall die Europäische Norm «EN 149:2001+A1:2009».

Dieser entsprechend müssen FFP2-Masken bei einer Prüfung mit sogenannten Testaerosolen mindestens 94 Prozent, FFP3-Masken sogar mindestens 99 Prozent der Partikel filtern. Dabei kommen NaCL-Prüfaerosole von einer mittleren Größe zwischen 0,06 Mikrometern und 0,1 Mikrometern im Durchmesser zum Einsatz. FFP-Masken, die diese Tests erfolgreich durchlaufen haben, tragen ein CE-Kennzeichen.

Zum Vergleich: Das Virus Sars-CoV-2 hat laut Robert Koch-Institut einen Durchmesser von 0,08 bis 0,14 Mikrometer. Viren verlassen den Körper jedoch nicht einzeln. Sie werden unter anderem beim Ausatmen, Sprechen, Singen oder Husten in einer Mischung aus flüssigen und festen Partikeln - in Aerosolen - aus dem Körper transportiert. Diese Partikel sind allerdings wesentlich größer als das Virus selbst. Laut der FH Münster gibt es keine Hinweise, dass «Aerosole kleiner als 1,0 Mikrometer zu einer Infektion mit COVID-19 führen.» Die Uni gibt dazu die mögliche Größe kleinerer Aerosole in Hochrisikobereichen mit etwa 0,5 Mikometern an.

Wie die FH Münster auf ihrer Webseite in einem Schaubild darstellt, werden diese Sars-CoV-2 enthaltenden Aerosole darum mit großer Sicherheit vom Filtermaterial der FFP2-Masken gebunden. Trotzdem: Einen 100-prozentigen Schutz kann keine Maske bieten.

Es gibt Möglichkeiten, FFP2-Masken wiederzuverwenden. Auch das geht aus der bereits erwähnten Studie der der Fachhochschule (FH) Münster hervor. Demnach werden im Backofen bei 80 Grad Celsius nach 60 Minuten Sars-CoV-2-Viren vollständig inaktiviert und andere Erreger deutlich reduziert. Die Filterleistung bleibt dabei erhalten. Durch die hohen Temperaturen können jedoch die elastischen Haltebänder an Zugkraft verlieren.

Eine andere Möglichkeit ist es, die Masken für sieben Tage durchgehend an der Luft trocknen zu lassen. Auch das reduziert laut Untersuchung die Belastung mit dem Coronavirus deutlich.

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Links:

Beitrag: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10225376700629293&set=a.3520365332643&type=3&theater (archiviert: http://dpaq.de/gBwm4)

Informationen zu Schutzmasken: https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html#:~:text=3.%20Partikelfiltrierende%20Halbmasken%20 (FFP-Masken) (archiviert: http://dpaq.de/5c5xC)

RKI-Basisdaten zu Sars-CoV-2: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Virologische_Basisdaten.html (archiviert: http://dpaq.de/G2tm0)

Informationen der FH Münster zu FFP2-Masken: https://www.fh-muenster.de/gesundheit/forschung/forschungsprojekte/moeglichkeiten-und-grenzen-der-eigenverantwortlichen-wiederverwendung-von-ffp2-masken-im-privatgebrauch/index.php (archiviert: http://dpaq.de/VcarE)

Faktencheck des Bayerischen Rundfunks: https://www.br.de/nachrichten/wissen/stimmt-es-dass-ffp2-masken-nicht-vor-viren-schuetzen,SMdj8yf (archiviert: http://dpaq.de/nqvCQ)

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