Keine Patienten mit Impfschäden in österreichischer Privatklinik

17.5.2021, 17:01 (CEST)

Seit Monaten werden Behauptungen verbreitet, wonach Menschen mit Impfschäden oder Nebenwirkungen in Krankenhäusern behandelt werden würden. So heißt es etwa in einem Facebook-Posting von Anfang Januar (hier archiviert), dass in einer Privatklinik im österreichischen Döbling bereits «die ersten Impfschäden bei Privatpatienten eingeliefert» worden seien. Ärzte hätten ihre Angestellten informiert, dass sie auf keine Impfung des Personals bestehen würden. «Zu viele Nebenwirkungen», heißt es. Auch in einem Krankenhaus in Tulln würde es Patienten mit «massiven Nebenwirkungen» geben.

BEWERTUNG: Das ist falsch. In der Privatklinik Döbling wurden keine Patientinnen und Patienten mit Impfschäden der Corona-Impfung oder einer anderen Impfung eingeliefert. Seitens der Klinik gibt es eine klare Empfehlung für die zugelassene Corona-Impfung. Auch im Universitätsklinikum Tulln gab es Anfang Januar keine Patientinnen und Patienten, die wegen Nebenwirkungen der Covid-19-Impfung behandelt wurden.

FAKTEN: Wie die Wiener Privatklinik Döbling Anfang Januar 2021 auf Facebook mitteilte, seien Meldungen, wonach Patienten mit Impfschäden verursacht durch Covid-19 Impfungen in der Klinik behandelt werden würden, «zu 100% unwahr und entbehren jeglicher Grundlage». Auch dass Ärzte der Klinik ihre Angestellten informiert hätten, dass sie auf keine Impfung des Personals bestehen, weil es zu viele Nebenwirkungen gebe, ist demnach falsch.

Die Klinik informierte zusätzlich in einer Pressemitteilung über die Falschmeldung in sozialen Medien. Laut dem Ärztlichen Direktor der Klinik, Dr. Christian Kainz, würden sie sich «mit aller Entschiedenheit gegen diese versuchte Instrumentalisierung durch Impfgegner und Leute, deren einziges Ziel es ist, Menschen durch gezielte Falschinformationen zu ängstigen», verwehren.

Basierend auf den Empfehlungen von Expertinnen und Experten sowie Gesundheitsbehörden gebe es von Seiten der Klinik eine klare Empfehlung für die zugelassene Corona-Impfung. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte zudem eine Pressesprecherin, dass auch keine Patientinnen und Patienten mit Impfschäden irgendeiner anderen Impfung in die Privatklinik Döbling eingeliefert worden seien.

Auch das Universitätsklinikum Tulln teilte der dpa auf Anfrage mit, dass keine Patientinnen und Patienten aufgrund von Impfschäden oder massiven Nebenwirkungen verursacht durch die Sars-CoV-2-Impfung im Klinikum behandelt werden mussten. Im Krankenhaus selbst würden keine Patientinnen und Patienten, sondern nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft werden (Stand: 11. Januar 2021). Die Impfung beruhe auf Freiwilligkeit. «Wir verwehren uns entschieden gegen jedwede Falschinformationen aus den sozialen Medien», hieß es weiter.

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Links:

Richtigstellung der Privatklinik Döbling auf Facebook: https://www.facebook.com/privatklinik.doebling/posts/3693073760731509 (archiviert: http://dpaq.de/oqJBc)

Pressemitteilung der Privatklinik Döbling: https://www.privatklinik-doebling.at/de/ueber-uns/presse/artikel/privatklinik-doebling-tritt-falschmeldungen-in-sozialen-medien-entgegen (archiviert: http://dpaq.de/qQLz9)

Facebook-Posting: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1514292278767592&id=100005605037705 (archiviert: https://archive.ph/ff2Ai)

Faktencheck von «Mimikama»: https://www.mimikama.at/aktuelles/impfschaeden-in-der-privatklinik-doebling/ (archiviert: http://dpaq.de/8zCUe)

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Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com