Fingierte Webseite

Krypto-Scamversuch mit gefälschten Medienbericht

25.3.2025, 12:27 (CET)

Für fragwürdige Krypto-Trading-Plattformen geben sich Betrüger oft als etabliertes Medium aus - doch wer genau schaut, findet Fehler und erkennt den Fake.

Vermeintlich seriöse Nachrichtenartikel über angeblich vielversprechende Anlageformen fluten das Internet und werden über Werbeanzeigen in sozialen Medien ausgespielt. Eine dieser Anzeigen lockt auf eine Webseite, die zunächst von der Politik in Österreich berichtet und angeblich vom ORF sei - aber die Ungereimtheiten rund um diese Webseite sind zahlreich. 

Bewertung

Die Webseite ist eine Fälschung und einem seriösen Nachrichtenportal nachempfunden, das beworbene angebliche Finanzprodukt unseriös. Vor dieser Art des Online-Betruges wird schon lange gewarnt. 

Fakten

Die Webseite ist aufgemacht wie ein Artikel auf orf.at, allerdings verfügt er anders als ORF-online-Nachrichten noch über eine Kommentarfunktion. Alle Links auf der Seite führen zu einer Eingabemaske. Zudem werden am Ende der Seite echte ORF-Artikel aufgeführt. Diese erschienen allesamt am 26. Juli 2023 - so war das schon bei anderen unseriösen Seiten. Ein Impressum sucht man vergeblich. 

Inhaltlich überrascht der gefälschte Artikel zum Beispiel mit der veralteten Information, Karl Nehammer führe noch immer die ÖVP an. Gleichzeitig werden angeblich seriöse Plattform zum Geldverdienen beworben. Die Warnungen offizieller Stellen vor Betrugsmaschen wie dieser sind ebenso nicht neu wie die Beliebigkeit der Webdomains und Inhalte. Ziel der Betrüger ist es, über das auf der Seite platzierte und verlinkte Formular an die Daten unbedarfter Internetnutzer zu kommen.

Erfolgreiche Betrugsmasche: Gesamtschaden ist 2024 weiter gestiegen

Cyber Trading Fraud (CTF) ist kein neues, aber ein stetig wachsendes Problem. Das Bundeskriminalamt Österreich (BK) berichtete auf Anfrage von einem angezeigten Gesamtschaden von fast 112 Millionen Euro im Jahr 2024. Dieser Wert lag weit über den 79 Millionen im Jahr davor und 60 Millionen in 2022. Im Vorjahr entfiel bereits mehr als ein Drittel des Gesamtschadens durch Betrug in Österreich auf CTF. Ähnliches meldete das BK auch für Deutschland und die Schweiz.

(Stand: 24.03.2025) 

Links

Webseite mit Fake-Artikel (archiviert

dpa-Faktencheck vom Februar 2025

Zeit.de zu Nehammers Rücktritt (archiviert)

Impressumspflicht laut Mediengesetz (archiviert

FMA-Warnung vor Finanzbetrug (archiviert

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