Keine Belege
Vermeintliches Zitat über Waffenlieferungen ist erfunden
20.2.2025, 17:22 (CET)
Der Krieg in der Ukraine und die damit verbunden Waffenlieferungen sind ein zentrales Thema im deutschen Wahlkampf. Erneut kursiert auf Facebook ein Sharepic mit einem Foto von Wirtschaftsminister Robert Habeck, in dem behauptet wird, dass der Kanzlerkandidat eine 42-Stunden-Woche fordert, um Waffenlieferungen in die Ukraine zu finanzieren.
Bewertung
Es gibt nirgends Belege dafür, dass Habeck diesen Satz gesagt hat.
Fakten
Eine Google-Suche mit dem vermeintlichen Zitat in deutscher Sprache und englischer Sprache liefert keine Treffer. In der Online-Zitatdatenbank Genios findet man das Zitat ebenfalls nicht.
Es gibt auch sonst keine Hinweise darauf, dass sich Robert Habeck in dieser Form zu den Waffenlieferungen in die Ukraine geäußert hat. Auf dem verbreiteten Sharepic ist keine Information enthalten, wo und wann sich Habeck dazu geäußert haben soll.
Das Sharepic kursiert seit Jahren
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) veröffentlichte dazu bereits im Juni 2022 einen Faktencheck. Damals teilte das Wirtschaftsministerium auf dpa-Anfrage mit, dass Habeck das nie gesagt habe und es sich um ein falsches Zitat handele.
Bei der Recherche nach Aussagen bezüglich einer 42-Stunden-Woche findet man mehrere Medienberichte über Siegfried Russwurm, den Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie, und über Wirtschaftsforscher Michael Hüther. Beide sprechen über eine 42-Stunden-Woche, um einen Fachkräftemangel auszugleichen – mit dem Krieg in der Ukraine hatten diese Aussagen allerdings nichts zu tun.
(Stand: 20.2.2025)
Links
Google-Suche auf Deutsch (archiviert)
Über dpa-Faktenchecks
Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.
Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.
Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an factcheck-oesterreich@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.
Schon gewusst?
Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.