Betrug im Internet

Christina Lugner schon wieder Opfer von gefälschter Werbung

24.1.2025, 12:33 (CET)

Womöglich gibt es Betrugsmaschen, die besonders gut funktionieren - denn zum wiederholten Mal nutzen Scammer ungefragt Christina Lugner als vermeintliches Zugpferd für ihre unseriöse Seite.

Das gab es schon einige Male: Betrüger missbrauchen den Namen Prominenter, in diesem Fall Christina Lugner, als angebliches Testimonial für eine unseriöse Finanzplattform. Lugner hatte sich in der Vergangenheit dagegen zur Wehr gesetzt - doch aktuell tauchen wieder mehrere Seiten auf, die Lugner erneut für ihre Zwecke missbrauchen.  

Bewertung

Die Webseiten sind Fälschungen, das Interview ist erfunden. Die Krypto-Plattform verfügt über keine Offenlegung und Kontaktadresse. All das sind typische Anzeichen für Online-Betrug. 

Fakten

Die Fake-Webseite mit Lugners vermeintlichen Finanztipps wurde gleich über zwei Links ausgespielt. Beide sind erneut dem Nachrichtenportal oe24.at nachempfunden, das ebenfalls schon wiederholt Opfer von Betrugsseiten wurde. Beide sind mit denselben Bildern, Fließtexten und vermeintlichen Kommentaren mit identen Zeitangaben befüllt. Auch der Offenlegungshinweis am Ende der Seite, der nicht zu den üblichen verpflichtenden Angaben einer Webseite führt, ist gleich. 

Das erfundene Interview mit dem Moderator Christoph Grissemann in der Sendung «Willkommen Österreich» ist ein sehr häufiger Bestandteil von Krypto-Scam-Webseiten. Im Falle von Lugner ist die Fälschung besonders offensichtlich, weil sie noch nie in der Late-Night-Talkshow zu Gast war. 

Das Titelbild der Webseite ist ein Screenshot aus einer Sendung von «krone.tv», in der Lugner am 12. Oktober 2023 im abgebildeten Outfit zu Gast war. Das Bild, das sie im Studio von «Willkommen Österreich» zeigen soll, ist eine Montage. 

Klickt man auf einen der Links, kommt man von beiden Webseiten aus auf eine Unterseite, auf der es auf einmal um ein Tool für Krypto-Finanzen geht. Als Werbeträger wider Willen sind dort Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz und Ex-Skirennläufer Armin Assinger abgebildet. 

Die Eingabe persönlicher Kontaktdaten in die dafür vorgesehene Maske soll den Weg zum Krypto-Handel ebnen. Dieser Aufforderung auf solchen Seiten ohne Impressum oder Kontaktmöglichkeiten zu folgen, kann weitreichende Konsequenzen haben. Sowohl die Finanzmarktaufsicht als auch das Innenministerium warnen seit längerer Zeit davor. 

(Stand: 23.01.2025) 

Links

dpa-Faktencheck vom Dezember 2023

oe24.at-Artikel zu Betrugsversuch mit Lugner (archiviert

Fake-Website 1 (archiviert

Fake-Webseite 2 (archiviert

Informationspflichten für Medien (archiviert

Gästearchiv von “Willkommen Österreich” (archiviert

Krone-TV-Show vom 12.10.2023 (archiviert

Krypto-Scam-Portal 1 (archiviert

Krypto-Scam-Portal 2 (archiviert

FMA-Jahresbericht zum Thema (archiviert

BMI zu Anlagebetrug (archiviert)

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