Nicht verschwiegen
Medien berichteten über Ende von Russlands Gastransitvertrag
26.11.2024, 17:55 (CET)
Die Diskussionen um das Auslaufen des Gastransitvertrags zwischen der Ukraine und Russland Ende 2024 verursachen Unruhe. Dieser Vertrag regelte bisher die Durchleitung von russischem Gas über ukrainisches Staatsgebiet in die Europäische Union – ein wichtiger Bestandteil der europäischen Energieversorgung.
Experten und Medien berichten regelmäßig über Hintergründe, Alternativen und potenzielle Auswirkungen. Doch in Sozialen Netzwerken kursieren Behauptungen, wonach «die Medien» bestimmte Aspekte dieser Entwicklungen verschweigen. Es gibt jedoch genügend Berichte in verschiedensten Medien, die das Gegenteil beweisen.
Bewertung
Die Behauptung, dass «die Medien» Selenskyjs «Arbeitsweise» verschweigen würden, ist falsch. Tatsächlich wird das Thema in zahlreichen etablierten Medien behandelt und ausführlich analysiert.
Fakten
Die Behauptung, dass Medien nicht über das bevorstehende Ende des Gastransitvertrags zwischen der Ukraine und Russland berichten, ist unbegründet.
- Der österreichische Rundfunk (ORF) hob bereits im August hervor, dass die Ukraine ihre Pläne erneut bekräftigt habe, den Transitvertrag mit Russland nach 2024 nicht zu verlängern und Russland dies stark kritisiere. «Es ist vorbei», habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt. Zudem wird berichtet, dass alle EU-Staaten sich darauf geeinigt hatten, bis 2027 aus russischem Gas auszusteigen.
- Auch die Kleine Zeitung berichtete über die geplanten Änderungen. In diesem Artikel vom 28. August 2024 steht ähnliches wie im ORF-Bericht. Zusätzlich verweist die Kleine Zeitung darauf, dass Selenskyj bereit ist, alternative Gastransite für europäische Partner zu prüfen, sofern Bedarf besteht. Diese Entwicklungen werden im Rahmen der aktuellen Energiekrise umfassend thematisiert.
- Nicht nur österreichische, sondern auch deutsche Medien berichten über die Entwicklungen, wie dieser Tagesschau-Bericht vom November verdeutlicht. Er zeigt auf, wie sich Österreich mit Gasspeichern auf die Entwicklungen vorbereitet. Dabei wird auch Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer zitiert, der verspricht, dass niemand in Österreich aufgrund der Gasmangellage frieren und keine Wohnung in Österreich kalt bleiben werde.
Es gäbe alternative Lieferwege
Dieser Bericht von Carnegie Politika erklärt zudem, dass es eine zweite Pipeline gibt – den sogenannten «TurkStream» und seine Verlängerung, den «Balkan Stream» – durch die Russland weiterhin Gas pumpen kann oder könnte. Ob Russland dies weiterhin tut, hängt jedoch nicht von Selenskyj ab, sondern von Russlands Gaskonzern Gazprom.
Der Konzern hatte aufgrund eines Streits mit der OMV die Gaslieferungen gestoppt. Es gibt Differenzen über Vertragsbedingungen und Schadenersatzforderungen, worüber beispielsweise die Tageszeitung Der Standard berichtete.
(Stand: 26.11.2024)
Links
Claim bei Facebook (archiviert)
Bericht der Kleinen Zeitung (archiviert)
Bericht der Tagesschau (archiviert)
Bericht von Carnegie politika (archiviert)
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