WHO-Funktionärin Kerry wird gefälschter X-Post zugeschrieben

Vanessa Kerry, die Tochter des früheren US-Außenministers John Kerry, ist seit 2023 Sonderbeauftragte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Klimawandel und Gesundheit. Ihr wird unterstellt, sie habe auf der Social-Media-Plattform X geschrieben, «Meinungsfreiheitsterroristen» hätten es nicht verdient zu leben.

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Die Aussage stammt nicht von Kerry. Sie habe nichts dergleichen auf X gepostet, bestätigt ihr Sprecher auf dpa-Anfrage. Die Falschmeldung geht auf den Beitrag einer US-Webseite zurück, die für die Verbreitung von Desinformation bekannt ist.

Fakten

«Die Behauptungen sind komplett absurd und unwahr», wird Vanessa Kerry von ihrem Sprecher in einem Statement für die Nachrichtenagentur dpa zitiert. Der Screenshot von Kerrys vermeintlichem X-Postings sei manipuliert. Zwar habe die Medizinerin früher einen X-Account besessen, habe diesen aber vor einiger Zeit gelöscht, so der Sprecher. Archivierte Versionen des Profils «@VBKerry» aus den vergangenen Jahren sind noch online zu finden.

Hätte die WHO-Sonderbeauftragte tatsächlich eine solche Forderung öffentlich geäußert, hätten internationale Medien mit großer Wahrscheinlichkeit über das entsprechende Posting berichtet. Doch dem ist nicht so, wie eine Google-Suche beweist.

Ein weiteres Indiz gegen eine solche Kerry-Aussage: Die Behauptung geht auf einen Beitrag von «The People's Voice» (früher «Newspunch») zurück, in dem keinerlei Nachweis für das vermeintliche Zitat erbracht wird. Die Plattform fiel in der Vergangenheit häufiger mit falschen Geschichten auf, die in verschiedenen Faktenchecks (hier oder hier) widerlegt wurden.

Kerry wurde bereits Opfer von Desinformation. In der Vergangenheit wurde etwa behauptet, die sie habe in einer öffentlichen Diskussion gefordert, die Politik mental auf die «Ausrottung» von Milliarden Menschen vorzubereiten. Auch das wurde in einem dpa-Faktencheck widerlegt.

(Stand: 31.10.2024)