Fluggast randalierte mit Hammer in Santiago de Chile

Es braucht nicht mehr als eine knackige Überschrift, um Videos oder Fotos mit falschem Kontext durch die sozialen Medien zu jagen. So wie in diesem vielfach geteilten Video: Ein sichtlich erzürnter Mann zertrümmert mehrere Monitore und Geräte im Check-In-Bereich eines Flughafens. Andere Passagiere und das Bodenpersonal halten die Szene mit Handykameras fest. Der Bildunterschrift zufolge handelt es sich um einen «Mann mit Axt am Flughafen in Düsseldorf». Doch die Realität sieht anders aus.

Bewertung

Die Tat ereignete sich auf dem Flughafen der chilenischen Hauptstadt Santiago und nicht wie behauptet in Düsseldorf. Zudem trug der Mann nicht eine Axt, sondern einen Hammer mit sich.

Fakten

Schon in der ersten Sequenz des vielfach geteilten Videos ist im Hintergrund klar ein Schild mit der Aufschrift «Salidas/Departures» zu sehen (deutsch: Abflug) – ein erster Hinweis darauf, dass es sich um einen Flughafen in einem spanischsprachigen Land handeln muss.

Wie aus mehreren lokalen und internationalen Medienberichten hervorgeht, handelt es sich bei dem Flughafen um den «Aeropuerto Internacional Arturo Merino Benítez», bekannt als Aeropuerto de Pudahuel, in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile - benannt nach der Gemeinde, in der er liegt.

Der Vorfall ereignete sich demnach am 27. August 2024. Bei dem gewalttätigen Mann soll es sich um einen haitianischen Staatsbürger handeln. Seiner Zerstörungswut lässt er nicht wie behauptet mit einer Axt, sondern mit einem Hammer freien Lauf, der auch bei genauer Betrachtung der Aufnahmen erkennbar ist.

Auch in deutschen Medien wurde über den Fall berichtet. Demnach holte der Mann den Hammer aus seinem Gepäck, als er vom Bodenpersonal beim Check-In darauf hingewiesen wurde, dass ihm wohl ein gefälschtes Ticket verkauft wurde und er deshalb seinen geplanten Flug über Miami nach Haiti nicht antreten könne.

Aus Wut darüber fing der Haitianer an zu randalieren und schlug in dem Check-In-Bereich der Fluglinie American Airlines auf Bildschirme und andere technische Geräte ein. Personen wurden dabei keine verletzt. Laut übereinstimmenden Medienberichten beläuft sich der Sachschaden auf 20 Millionen chilenische Pesos (knapp 20.000 Euro).

(Stand: 5.9.2024)