Weitaus mehr Covid-Tote als Todesfälle durch Impfschäden 

Die Anzahl an Corona-Infektionen steigt seit Beginn des Sommers wieder. Auch der Impfstoff, der an die neuen Corona-Varianten angepasst worden ist, ist in Österreich eingetroffen. Entsprechend tauchen auch altbekannte Falschbehauptungen zur Sicherheit und Effektivität der Corona-Impfungen wieder auf. So wird in einem auf Facebook geteilten Video behauptet, dass es angeblich «mehr Impftote als Coronatote» gegeben habe. Die Impfung habe «gar nichts gebracht». Doch Belege dafür liefert das Video nicht.

Bewertung

Die Behauptungen sind falsch. Die Effizienz der Corona-Impfungen ist wissenschaftlich belegt und mehrfach erwiesen. Darüber hinaus starben weltweit über sieben Millionen Menschen infolge einer Corona-Infektion. Tödliche Nebenwirkungen einer Corona-Schutzimpfung sind dagegen sehr selten.

Fakten

Die Person in dem Video spricht von einer nicht näher definierten «Impfung». Da im Begleittext zum Video «#corona» steht, liegt nahe, dass es um die Corona-Impfungen geht. Es ist unklar, wer die Person in dem Video ist und woher sie ihre Informationen bezieht. Belege liefert sie nicht.

Weltweit verstarben mehr als sieben Millionen Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion, allein in Europa zählt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis dato über zwei Millionen Todesfälle. In Österreich verloren seit Beginn der Pandemie 22.534 Menschen infolge einer Corona-Infektion ihr Leben (Stand 06.08.2024).   

Die bekannten Todesfälle in Zusammenhang mit der Impfung sind deutlich geringer. Dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) wurden bis Ende letzten Jahres 333 Todesfälle gemeldet, die in zeitlicher Nähe einer Corona-Schutzimpfung stehen. Beim Großteil dieser gemeldeten Todesfälle, über die ausreichend medizinische Informationen übermittelt wurden und die abschließend geklärt werden konnten, wird ein direkter Zusammenhang von Todesursache und Impfung ausgeschlossen.

In vielen Fällen waren andere Vorerkrankungen oder die Infektion durch das Corona-Virus die Todesursache. In sehr seltenen Fällen wurde nach der Verabreichung eines Vektorimpfstoffes eine Kombination aus einer Thrombose (Gefäßverschluss durch Blutgerinnsel) und einer Thrombozytopenie (Verminderte Anzahl an Blutplättchen) beobachtet. Dem BASG wurden 15 Fälle gemeldet, bei denen ein solches Krankheitsbild vermutet wird, wovon zwei Personen verstarben.

Belege für die behauptete gezielte Geheimhaltung derartiger Schäden liefert das Video nicht. Meldungen von Vermutungen über Nebenwirkungen von Corona-Impfstoffen werden beim BASG dokumentiert. Apotheker, Ärzte und andere Vertreter einer medizinischen Berufsgruppe sind per Gesetz dazu verpflichtet, die Nebenwirkungen von Arzneimitteln zu melden. Es können sich jedoch auch die von den Nebenwirkungen betroffenen Personen und ihre Angehörigen melden. Nach der Prüfung der Umstände der gemeldeten Nebenwirkungen werden die Daten an die Europäische Arzneimittelagentur weitergeleitet.

Entgegen der Behauptungen im Video trugen die Corona-Schutzimpfungen erheblich dazu bei, die Anzahl an Todesfällen einzudämmen. Dies belegt etwa eine kürzlich im Fachmagazin «The Lancet» veröffentlichte Studie der WHO. Darin wurde ermittelt, dass in der WHO-Region Europa schätzungsweise 1,6 Millionen Menschenleben durch die Corona-Impfungen gerettet worden sind. Die Studie ist nur nach einer kostenfreien Registrierung vollständig lesbar.

In Österreich sind demzufolge vom Beginn der Pandemie bis März 2023 mehr als 32.000 Todesfälle durch die Corona-Impfungen verhindert worden. Insbesondere Personen über 60 Jahren profitierten demnach vom Schutz der Impfungen: Etwa 96 Prozent der verhinderten Todesfälle hätten Personen betroffen, die über 60 Jahre alt sind.