Arabella Kiesbauers Name und Foto für Werbung missbraucht

«Arabella Kiesbauer ist eine ehrliche Frau» - das postet jemand mit dem Nutzernamen «Pumpkin» unter einem Artikel. Darin ist von einem Streit zwischen Kiesbauer und «der Moderatorin Ronny Leber» die Rede. Angeblich bezeichnete Leber «ihr direkt vor Tausenden von Live-Zuschauern als Lügnerin» (Schreibweisen im Original). Allein: Sowohl das Posting als auch der Artikel sind nicht echt.

Bewertung

Das Interview frei erfunden. Unter Arabella Kiesbauers Namen wird ohne ihr Einverständnis für ein Investment geworben. Das vermeintliche Trading-Portal hat keine Erlaubnis in Österreich Geschäfte zu machen und ist auf Daten und Geld argloser Internetnutzer aus.

Fakten

Der Fake-Artikel ist nach einem bekannten Muster aufgebaut: Ein österreichisches Medium berichtet angeblich von einem Live-Interview vor laufender Kamera, in dem die Prominente von einer Investitionsmöglichkeit erzählt.

Geringfügige Änderungen zu vergleichbaren Betrugsversuchen gibt es nur beim Setting des Interviews. Dieses soll der Moderator Ronny Leber im Rahmen seines Podcasts mit ihr geführt haben. Doch Kiesbauer war in diesem Format noch nie zu Gast.

Allerdings gab es tatsächlich eine Interview-Situation zwischen Leber und Kiesbauer. Das Video davon wurde im Mai 2022 bei Youtube hochgeladen - davon stammen auch die Screenshots im Artikel. Zu keinem Zeitpunkt sprachen die beiden darin jedoch über Anlageformen.

Das Aufmacherfoto des Artikels stammt von einem Fotoshooting der Moderatorin mit dem Nachrichtenmagazin News. Weiter unten findet sich ein Foto, auf dem laut Bildunterschrift ein Nachrichtenredakteur namens Gerhard Hoch zu sehen sein soll. Doch es ist schon mehr als zehn Jahre alt und zeigt den Datentechniker Ky Harlin. Das Motiv wurde schon oft in falschem Kontext verwendet.

Die Website, auf die jede Verlinkung im Artikel führt, trägt den Namen «Finance Phantom». Sie verfügt weder über Informationen zu ihren Betreibern noch eine Berechtigung nach dem Bankwesengesetz. Jeder Link auf der Seite führt zur prominent platzierten Eingabemaske. Davor, persönliche Daten auf solchen Webseiten zu teilen, warnen Finanzmarktaufsicht und Bundeskriminalamt eindringlich.

(Stand: 24.7.2024)