«Stern»-Titel zeigt im Original Meloni, nicht von der Leyen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen soll auf dem Titel des deutschen Magazins «Stern» angeblich als «kriminellste Frau Europas» bezeichnet worden sein - zumindest wenn man einem in sozialen Medien geteilten Bild glaubt. Dieses zeigt von der Leyen auf dem vermeintlichen Titelcover der Zeitschrift. Doch dieses ist manipuliert und zeigt im Original eine andere Politikerin.

Bewertung

Das Cover ist nicht authentisch. Als Grundlage der Bildmanipulation dient ein «Stern»-Titelbild vom 22. September 2022. Darauf ist die heutige italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni abgebildet.

Fakten

Bei dem geteilten Cover handelt es sich um eine Foto-Manipulation, die in den vergangen Jahren bereits öfter überführt worden ist. Mehrere Faktenchecks aus Frankreich, Belgien und Deutschland haben bereits im Jahr 2022 darauf hingewiesen.

Die Manipulation ist über eine sogenannte Foto-Rückwärtssuche zu entlarven. Über ein derartiges Online-Tool kann herausgefunden werden, wo ähnliche Bilder schon einmal im Internet aufgetaucht sind.

Durch die Suche findet sich beispielsweise eine Aufnahme des angeblichen Covers in besserer Auflösung. Dort kann man auch das vermeintliche Datum der Veröffentlichung erkennen: 22. September 2022.

Auf dem echten «Stern»-Cover von diesem Datum (Heft Nummer 39) lassen sich tatsächlich Gemeinsamkeiten finden - etwa der deutsche Philosoph Richard David Precht in der linken oberen Ecke.

Andere Inhalte wie das Hauptsujet der Titelseite wurden manipuliert. Zu sehen ist dort nämlich nicht Ursula von der Leyen, sondern die heutige italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Der wahre Titel lautet: «Die gefährlichste Frau Europas». Im Original-Untertitel steht: «Postfaschistin Giorgia Meloni kann mithilfe von Putin-Freunden die Wahl in Italien gewinnen - das hätte extreme Folgen für uns».

Das deutsche Magazin veröffentlichte dieses Cover im September 2022 auch auf Facebook. Im Web-Shop ist es ebenfalls zu finden.

(Stand: 28.03.2024)