Ukraine-Krieg

Fotos zeigen Baerbock an verschiedenen Tagen

13.3.2024, 16:06 (CET)

Annalena Baerbock musste sich in der Ukraine in einen Bunker begeben. Ein Sharepic mit Bildern des Besuchs soll nun Zweifel an den Geschehnissen schüren. Doch die Fotos stammen aus verschiedenen Städten.

Im deutschsprachigen Raum wird die Partei der Grünen regelmäßig zur Zielscheibe von Desinformation. Weibliche Politikerinnen sind dabei besonders häufig betroffen. Zuletzt etwa kursierte auf Facebook ein Sharepic mit zwei Fotos der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock. Behauptet wird, dass Baerbock in der Ukraine bei einer «Flucht in den Bunker» andere Kleidung getragen habe als im Bunker selbst. Damit sollen Zweifel an den Geschehnissen geschürt werden.

Bewertung

Die Fotos zeigen Baerbock an verschiedenen Tagen. Auch die Orte sind unterschiedlich.

Fakten

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat zum zweiten Jahrestag der russischen Invasion im Februar 2024 die Ukraine besucht. Zwischenzeitlich musste sie wegen Luftalarms einen Luftschutzbunker aufsuchen.

Beide im Posting enthaltenen Aufnahmen wurden von Fotografen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gemacht. Das Foto links, auf dem Baerbock an einem zerstörten Gebäude vorbeigeht, wurde am 25. Februar 2024 in der ukrainischen Stadt Mykolajiw aufgenommen. Bei dem Gebäude handelt es sich um den ehemaligen Sitz der Regionalverwaltung der Oblast Mykolajiw, der 2022 von russischen Raketen zerstört wurde.

Das rechte Foto zeigt Baerbock auf einem Sessel in einem Luftschutzbunker sitzend. Es entstand bereits einen Tag zuvor, am 24. Februar. An diesem Tag besuchte sie die ukrainische Stadt Odessa. Wegen Luftalarms musste sie am Abend mit ihrer Delegation in einen Luftschutzbunker ihres Hotels gehen.

Aus Baerbocks Delegation hieß es, es habe sich um Raketenalarm gehandelt. Kurz vor Baerbocks Besuch hatte es in Odessa bei zwei russischen Drohnenangriffen insgesamt vier Tote sowie mehrere Verletzte gegeben.

Mykolajiw liegt rund 110 Kilometer nordöstlich von Odessa. Baerbock schaute sich dort unter anderem ein Wasserwerk an, musste den Besuch jedoch abbrechen, als eine russische Aufklärungsdrohne gesichtet wurde, die der Delegation der deutschen Ministerin zeitweise folgte und schließlich abdrehte. Auf solche Flüge russischer Aufklärungsdrohnen folgt in der Regel ein direkter russischer Luftangriff.  

(Stand: 13.3.2024)

Links

«Tagesschau.de» über Baerbock-Reise, mit dpa-Foto aus Mykolajiw (archiviert

Ehemaliger Sitz der Regionalverwaltung via Google Maps (archiviert

«Kölner Stadt-Anzeiger» über Odessa-Besuch, mit dpa-Foto (archiviert

dpa-Meldung zu Baerbock in Odessa und Mykolajiw via «Onetz» (archiviert

Artikel von «Kleine Zeitung» zu Baerbock in Odessa und Mykolajiw (archiviert

Facebook-Posting (archiviert)  

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