Hinter angeblichem Koffer-Angebot stecken teure Abo-Modelle

Nicht abgeholtes Reisegepäck verführt dazu, die Gedanken darum kreisen zu lassen, welche Schätze sich darin wohl verbergen mögen. Vor allem, wie man diese preiswert erwerben könnte. Mehrere Angebote in sozialen Medien bieten angebliche Koffer-Verkäufe zum Schleuderpreis an, doch sind sie auch seriös?

Bewertung

Die Angebote sind nicht seriös und könnten in teure Abo-Fallen locken.

Fakten

Die Angebote weisen zahlreiche «Red Flags» auf, also bedenkliche Aspekte, die eindringlich vor einer Teilnahme warnen sollten. Zum einen handelt es sich nicht um die offiziellen Unternehmensseiten des Wiener Flughafens. Auf der echten Seite wird sogar vor den Fake-Seiten gewarnt. Auf dpa-Anfrage ergänzte ein Flughafen-Sprecher: «Wir raten daher eindringlich davon ab, diese Seite anzuklicken oder gar Daten zu hinterlassen.»

Darüber hinaus verwenden die Fake-Anzeigen manipulierte Bilder. Zwar sieht man auf den Fotos Schilder mit dem Logo des Wiener Flughafens. Allerdings handelt es sich um bearbeitete Aufnahmen aus Berlin.

Weitere Hinweise finden sich, wenn man sich die bei den Angeboten verknüpften Webseiten genauer ansieht. Sie geben zwar vor, vom Flughafen Wien zu stammen, in der URL steht jedoch etwa «lostbag3.shop». Ruft man diese Seiten von außerhalb Österreichs auf, sieht man komplett andere Inhalte.

Alle Fake-Seiten führen letztendlich zu einem Teilnahmeformular, deren URL regelmäßig neu generiert wird. Die verlinkten Geschäftsbedingungen weisen auf teure Abo-Modelle hin, die man durch eine Registrierung in Kauf nimmt. Das wird auch in einem Faktencheck von Mimikama deutlich, der darüber hinaus vor Datenmissbrauch warnt.

Von vergleichbaren Fake-Anzeigen waren zuletzt auch mehrere andere internationale Flughäfen betroffen. So berichtete dpa bereits über Fake-Anzeigen zum Flughafen München und Flughafen Paris Charles de Gaulle.

(Stand 28.12.2023)