Original aus dem Jahr 2015
Weichselbraun-Interview mithilfe von KI nachträglich verändert
15.12.2023, 10:20 (CET)
Bilder, Videos, Audiospuren und Text - mit modernen Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich derartige Inhalte mittlerweile innerhalb von Sekunden täuschend echt fälschen. Daher muss man auch bei angeblichen Interviews mit Prominenten aufpassen, die angeblich Werbung für Investitionsmodelle machen. Hat Moderatorin Miriam Weichselbraun tatsächlich für Aktien geworben?
Bewertung
Es handelt sich um eine KI-generierte Fälschung. Im Originalvideo aus dem Jahr 2015 redet Weichselbraun über den «Echo Klassik».
Fakten
Über eine Foto-Rückwärtssuche mit Ausschnitten aus dem Video lässt sich das Vorkommen der Aufnahmen im Internet und die Herkunft nachverfolgen. Dadurch ist festzustellen, dass das Originalvideo vom Nachrichtenportal des Musikmagazins «Crescendo» am 19. Oktober 2015 auf Youtube veröffentlicht worden ist.
Dass es sich um dasselbe Interview handelt wie im Fake-Video ist an einzelnen Ausschnitten, wie etwa ab Minute 1:02 zu sehen. Die österreichische TV-Moderatorin Weichselbraun spricht darin allerdings über den deutschen Musikpreis «Echo Klassik». Die letzte Verleihung des Preises hat im Jahr 2017 stattgefunden.
Wie in vielen minderwertigen KI-generierten Videos passen Weichselbrauns Lippenbewegungen nicht zur Audiospur. Auffällig ist auch, dass sie die Schweizer Währung Franken anspricht. Sie selbst ist Österreicherin, der interviewende Musikjournalist Axel Brüggemann ein Deutscher. Es ist unplausibel, dass sie nicht über die in beiden Ländern geltende Währung Euro sprechen.
(Stand: 14.12.2023)
Links
Musikmagazin «Crescendo» (archiviert)
Originalvideo auf Youtube (archiviert)
Homepage «ECHO Klassik» (archiviert)
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