Kein früherer Hamas-Anführer auf «Forbes»-Cover

Chaled Maschaal war bis zum Jahr 2017 Chef der palästinensischen Terrororganisation Hamas. Online-Postings zufolge soll Maschaal nun aber auf dem Cover des «Forbes»-Magazins abgebildet worden sein. In der angeblichen Schlagzeile heißt es demnach Maschaal habe ein Vermögen von fünf Milliarden US-Dollar. Was ist dran an der Geschichte? 

Bewertung:

Bei dem verbreiteten Bild handelt es sich um eine Fälschung. Das angebliche «Forbes»-Cover gibt es nicht.

Fakten:

Aus dem Screenshot geht hervor, dass es sich um eine Spezial-Ausgabe des Magazins von 7. Oktober 2023 handeln soll. Das war der Tag, an dem die Hamas den Terrorangriff auf Israel verübt hat, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1.200 Menschen ums Leben kamen. 

Ein Blick in das Archiv des alle zwei Monate erscheinenden Finanzmagazins zeigt allerdings, dass die Zeitschrift in der Ausgabe Oktober/November Meta-Chef Mark Zuckerberg auf dem Titelbild hatte. Es findet sich auch in den Monaten davor keine Ausgabe, auf der der ehemalige Hamas-Chef abgebildet wäre. 

Bill Hankes, Sprecher der US-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins, bestätigt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zudem, dass es sich bei dem Titel mit Ex-Hamas-Führer Chaled Maschaal um eine Fälschung handelt.

Sehr unwahrscheinlich für das Magazin wäre auch eine Formulierung wie «größter Lügner der Welt». Dem Screenshot zufolge soll «Forbes» Maschaal nämlich so bezeichnet haben.

So fällt etwa auf, dass das Layout anders aussieht: Seit Mitte 2019 ist der Hintergrund stets einfarbig dunkel gehalten, der weiße Schriftzug «Forbes» ist schmaler als auf der Fälschung. Das vermeintliche Cover enthält auch Rechtschreib- bzw. Tipp-Fehler. Das verwendete Foto von Maschaal stammt bereits aus dem Jahr 2012. Ein so altes Foto würde eher nicht für das Cover eines Magazins verwendet werden.