Angebliche Trading-Plattform
ORF-Star Assinger erneut Opfer von Falschbehauptung
23.11.2023, 12:51 (CET)
Der ORF-Moderator Armin Assinger musste schon öfter unfreiwillig als Aufhänger für fragwürdige Webseiten herhalten. Der ehemalige Skistar wollte dagegen auch bereits gerichtlich vorgehen. Kürzlich wurde Assinger abermals ohne sein Wissen als Testimonial verwendet. Für seine angeblichen Finanztipps soll ihn sogar die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) verklagt haben.
Bewertung
Die Website dient dem Sammeln von Benutzerdaten. Assinger machte niemals Werbung für Trading-Plattformen und sprach auch bei seinem einzigen Auftritt in der ORF-Show «Willkommen Österreich» nicht darüber. Dieser Auftritt fand zudem bereits 2009 statt.
Fakten
Wie seine ORF-Kolleginnen Mirjam Weichselbraun, Christoph Grissemann und Armin Wolf soll auch der Millionenshow-Moderator Assinger für eine Online-Trading-Plattform werben, die schnelles Geld verspricht, ohne etwas dafür tun zu müssen. Lediglich Startkapital müsse investiert werden, das sich dann quasi von selbst vermehren soll.
Sein «persönliches Geheimnis» soll Assinger dem Fake-Artikel zufolge als Gast in «einer Live-Sendung von "Willkommen Österreich"» verraten haben, weshalb umgehend die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) beim ORF interveniert haben soll. Der Inhalt des Artikels ist freilich frei erfunden. Assinger war zwar bereits Gast in der Late-Night-Show des ORF, allerdings liegt dieser Auftritt mehr als 14 Jahre zurück und Assinger sprach darin auch nicht über Finanzportale. Zudem wird «Willkommen Österreich» üblicherweise einen Tag vor der Ausstrahlung aufgezeichnet.
Der Rest der Aufmachung ist vergleichbar mit dem Artikel zu Weichselbrauns Auftritt in derselben Sendung. Auch Assingers Methode zum Geldverdienen wird von einem angeblichen Redakteur überprüft, den es in Wirklichkeit nicht gibt und auch in diesem Fall bietet die Website keine andere Möglichkeit zur Interaktion außer über ein Eingabefeld für Benutzerdaten - das eigentliche Ziel der Betreiber.
Eine Besonderheit solcher Seiten ist, dass sie abhängig vom Standort des abrufenden Endgeräts unterschiedlichen Inhalt zeigen können. So verweist etwa die archivierte Version der Assinger-Fälschung auf eine Website, über die mobile Heizgeräte verkauft werden. Absurderweise wird auch dafür Armin Assingers Konterfei verwendet - ohne seinen Namen zu nennen und auch ohne seine Einwilligung.
(Stand: 21.11.2023)
Links
Kleine Zeitung zu Falschmeldung über Assinger (archiviert)
Fake-Website mit Assinger (nur archiviert)
dpa-Faktencheck zu Wolf zu Weichselbraun bei Grissemann
Archiveintrag zu Assinger als WÖ-Gast (archiviert)
Der Auftritt im Video, Teil 1 (archiviert)
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