Weltwirtschaftsforum regt zu umweltfreundlicherer Tierhaltung an

Haustiere sind für viele Menschen nicht wegzudenken. Zudem weisen zahlreiche Studien die positiven Effekte von Hund und Katze nach, von verringerter Depression zu gesteigerten Lebenslust und mehr Bewegung. Aber die geliebten Tiere haben nicht nur Vorteile: Sie können auch maßgeblich zum CO2-Fußabdruck beitragen. Derzeit geistern Behauptungen durch die sozialen Medien, dass das World Economic Forum (WEF) zur Tötung Millionen Haustiere aufruft, um der Klimakrise entgegenzuwirken.

Bewertung

Die Behauptung ist falsch. Es wird an keiner Stelle vom WEF zu einer solchen Aktion aufgerufen.

Fakten

Weder auf der Homepage noch dem X-Account (ehemals Twitter) des WEF gibt es einen Hinweis über die Tötung von Haustieren. Im Gegenteil: 2021 hat das WEF einen Artikel über die Vorteile von Haustieren in der Pandemie veröffentlicht.

Das Sharepic auf Facebook zeigt neben dem Kommentar über das WEF noch einen Screenshot von einer Story mit dem Titel: «Bloomberg News: Let Your Pets Die to Fight Inflation» («Bloomberg News: Lass deine Haustiere sterben um die Inflation zu bekämpfen»).

Der Bloomberg Artikel ist zwar hinter einer Paywall, aber immer noch online verfügbar. Bei der Meldung handelt es sich um eine Kolumne von Teresa Ghilarducci, die Vorschläge macht, um die Inflationskrise zu bewältigen. Neben Ideen wie «mit dem Bus fahren» und «Linsen statt Fleisch essen», schlägt die Autorin vor, dass man auf teure Gesundheitskosten für Haustiere verzichten sollte, da zum Beispiel Chemotherapien für kranke Tiere aus ethischen Gründen fraglich seien. Der Artikel vom 13. März 2022 hat für einen Online-Shitstorm gesorgt.

Auch wenn der Inhalt polarisierend ist, entspricht diese der Meinung einer Kolumnistin und hat weder mit dem WEF noch irgendwelchen offiziellen Stellen zu tun. Das Weltwirtschaftsforum wirbt immer wieder dafür, dass Menschen weniger Fleisch essen sollten, und auch dafür, dass man bei der Tiernahrung auf umweltfreundlichere Verpackungen und Inhalten zurückgreifen sollte.

(Stand: 29.9.2023)