Das Foto zeigt nicht Bill Gates

Ein beliebtes Ziel von Verschwörungstheorien ist der Multimilliardär Bill Gates. Ein Sharepic, das auch in Österreich unter anderem auf Facebook kursiert, soll Gates mit einem umstrittenen Rabbi zeigen. Zudem wird dem Microsoft-Gründer auf dem Bild ein Verwandtschaftsverhältnis zu Ghislaine Maxwell unterstellt, einer rechtskräftig verurteilten Sexualstraftäterin. Was ist dran?

Bewertung

Auf dem Foto ist nicht Bill Gates zu sehen. Es gibt auch keine Belege dafür, dass Bill Gates und Ghislaine Maxwell verwandt sein könnten.

Fakten

Bei dem jungen Mann auf dem Foto handelt es sich nicht um Bill Gates, sondern um Yosef I. Abramowitz. Der als Pionier auf dem Sektor der Solarenergie bekannte Unternehmer schreibt gelegentlich Kolumnen für die Jerusalem Post. Für einen dieser Artikel verwendete er der Bildunterschrift zufolge ein Foto seines Besuchs bei Rabbi Menachem Mendel Schneerson aus dem Jahr 1992. Dieser war damals Anführer der umstrittenen jüdischen Organisation Chabad Lubawitsch. 

Was hat es mit der angeblichen Verwandtschaftsbeziehung auf sich? Bill Gates’ Mutter Mary wurde 1929 als Mary Maxwell geboren und trug ihren Mädchennamen bis zu ihrem Tod im Jahr 1994 weiter. Ihr Vater, der Bankier James Willard Maxwell Jr., stammte aus Lincoln, der Hauptstadt des US-Staats Nebraska. Dessen Vater, J.W. Maxwell Sr., zog mit seiner Familie in Gates’ Heimatstadt Seattle, wo er im Jahr 1906 die National City Bank of Seattle gründete. All das lässt sich auch in der Gates-Biographie «Hard Drive: Bill Gates and the Making of the Microsoft Empire» nachlesen. 

Eine Verbindung zur Familie von Ghislaine Maxwell lässt sich nicht herstellen. Ihr Vater, der britische Medienmogul und Politiker Ian Robert Maxwell, nahm diesen Namen erst im Sommer des Jahres 1948 an. Geboren wurde er 1923 in der damaligen Tschechoslowakei als Ján Ludvík Hyman Binyamin Hoch.

Ghislaine Maxwell ist im Gefängnis. Sie wurde als Komplizin des US-Multimillionärs und Sexualstraftäters Jeffrey Epstein schuldig gesprochen und zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt.

(Stand: 19.07.2023)