Irisches Plakat mit Covid-Impfnebenwirkungen ist eine Fälschung

Anfang Mai hob die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den wegen der Corona-Pandemie ausgerufenen weltweiten Gesundheitsnotstand wieder auf. In den Köpfen vieler Menschen hallt diese Zeit aber noch nach. Kürzlich wurde ein offiziell wirkendes Plakat aus Irland geteilt, das auf die Risiken und Nebenwirkungen einer Corona-Impfung hinweist. Eine davon soll «plötzlicher Tod» («sudden death») sein.

Bewertung

Das Plakat ist ähnelt zwar Plakaten der irischen Regierung, ist aber eine Fälschung. Die Gesundheitsbehörden des Landes nennen «plötzlicher Tod» nicht als Nebenwirkung der Corona-Impfung.

Fakten

Laut der irischen Arzneimittelaufsicht «Health Products Regulatory Authority» (HPRA) ist ein plötzlicher Tod keine Nebenwirkung der Corona-Impfung. In den unregelmäßig erschienenen Sicherheitsupdates zu den in Irland verabreichten Covid-Impfstoffen wurden auch alle gemeldeten Nebenwirkungen angeführt. Bis zum bisher letzten Update vom 17. Februar 2023 war «plötzlicher Tod» keine davon.

Es gibt einige Hinweise darauf, dass das Poster nicht von den irischen Behörden veröffentlicht wurde. Der «Health Service Executive» (HSE), der für das irische Gesundheitssystem verantwortlich ist, versieht Poster üblicherweise mit seinem Logo in der rechten unteren Ecke - neben dem offiziellen Symbol Irlands, der Harfe.

Das Logo fehlt im geteilten Bild. Neben der Harfe steht darauf «Muintir na hÉireann» und «People of Ireland». Auf offiziellen Postern ist dort allerdings «Rialtas na hÉireann» und «Government of Ireland» zu lesen.

Auf dem Plakat, das offenbar an mehreren Orten in Dublin affichiert war, ist die Website der HPRA als Anlaufstelle zur Meldung von Nebenwirkungen angeführt. Gegenüber der Nachrichtenagentur AP erklärte eine HPRA-Sprecherin bereits 2021, das Plakat sei gefälscht und in dieser Form von Ihrer Behörde nie veröffentlicht worden.

Der HSE führt Tod ebenfalls nicht als Nebenwirkung von Corona-Impfungen an. Ein HSE-Sprecher bestätigte gegenüber Reuters-Faktencheckern im Jänner 2023 ebenfalls, dass das Poster nicht von offizieller Stelle stammt.

(Stand: 17.5.2023)