Auch in Dänemark gibt es das Recht auf Asyl

Flüchtlingspolitik wird häufig Gegenstand von Fehlinformationen, harte Asylsysteme dienen dabei oft als Vorbilder. So loben etwa Social-Media-User, dass Asylbewerber nach Dänemark nicht mehr einreisen könnten, sondern an der Grenze zurückgeschickt werden würden. Flüchtlinge mit ungeklärtem Status würden zudem kein Geld, sondern lediglich drei Mahlzeiten am Tag bekommen.

Bewertung

Dänemark hat zwar eine restriktive Migrationspolitik. Das Recht auf Asyl gibt es dort aber genauso wie finanzielle Unterstützung.

Fakten

In Dänemark kann jeder ausländische Staatsangehörige einen Asylantrag stellen - unabhängig davon, ob es sich um einen Fall irregulärer Migration handelt, die Person eine Aufenthaltsgenehmigung oder ein Visum hat. Das lässt sich auf der offiziellen Informations-Webseite Dänemarks zu Migration und Integration nachlesen. Gemäß der UN-Flüchtlingskonvention erhält jeder anerkannte Flüchtling Asyl – das gilt auch in Dänemark.

Geflüchtete in Dänemark erhalten auch prinzipiell finanzielle Unterstützung: «Als Asylbewerber in Dänemark werden Ihre Lebenshaltungskosten normalerweise von der Einwanderungsbehörde übernommen.» Für eine geflüchtete, alleinstehende Person beträgt der Tagessatz 56,59 dänische Kronen (umgerechnet 7,61 Euro; Stand 21. Februar 2023). Mit diesem Betrag sollen Kosten für Gewand, Hygieneartikel und Lebensmittel gedeckt werden.

Die Behauptung, Flüchtlinge in Dänemark würden lediglich drei Mahlzeiten am Tag bekommen, bezieht sich womöglich auf das «Food Allowance Program». Dieses Programm richtet sich aber hauptsächlich an Geflüchtete, deren Aufenthaltsantrag endgültig abgelehnt wurde. Sollten diese in einer Unterkunft mit Essensangebot untergebracht sein und das «Food Allowance Program» beziehen, erhalten sie in der Regel keine weitere Sozialhilfe mehr.

Auch Asylbewerber aus Ländern, für die das Risiko verfolgt zu werden als niedrig eingeschätzt wird, erhalten in der Regel keine finanzielle Unterstützung, sondern werden in einer Unterkunft mit Essensangebot untergebracht.

(Stand: 23.2.2023)