Immer wieder Smoky

Neuer Versuch mit altem Text: Kein Hundwelpe abzugeben

20.01.2023, 15:41 (CET)

Tiere lösen Gefühle in uns aus. Besonders intensiv können diese ausfallen, wenn es um Tierjunge geht. Das auszunutzen kann Betrügern nicht nur Klicks und Aufmerksamkeit bringen. Oftmals versuchen diese auch unbedarften Menschen, die den vermeintlich armen Tieren helfen möchten, Geld aus der Tasche zu ziehen. Ein angeblich aktueller Fall dreht sich um einen jungen Hund. 

Bewertung

Das Inserat ist nicht echt. Ähnliche Aufrufe tauchen seit Monaten immer wieder in sozialen Medien auf - oft mit derselben Geschichte und identischen Fotos.

Fakten

In der Anzeige, die der Facebook-Nutzer «Robert Daniel Hanri Francis» in mehreren Gruppen aufgegeben hat, sucht der Mann angeblich verzweifelt nach einem Abnehmer für einen Hund namens Smoky. Seine Mutter sei vor wenigen Wochen verstorben und suche nun nach einem guten Platz für das Tier.

Dass der Welpe erst elf Wochen alt sein soll, verwundert jedoch einige Facebook-Nutzer. Laut einer Broschüre des Sozialministeriums, die vor Betrug mit Hundewelpen warnt, dürfen Hunde frühestens mit acht Wochen abgegeben werden.

Was das Posting klar als Betrugsversuch entlarvt, ist dass der angeblich elf Wochen alte Hund bereits im Oktober, also vor seiner theoretischen Geburt, beworben wurde – von einem anderen Nutzer mit exakt derselben Hintergrundgeschichte zum Welpen. Schon damals warnte eine Tierärztin davor. Im Dezember gab es eine erneute Warnung an anderer Stelle. Auch in Belgien wurde das Foto für eine ähnliche Geschichte verwendet.

Schließlich finden sich auch mehrere Beiträge von «Robert Daniel Hanri Francis», die die Geschichte mit demselben Foto verbreiten, das schon im vergangenen Jahr kursierte. Der Poster gibt nur sehr wenig Informationen über sich preis. Seiner Facebook-URL ist der abweichende Name «Billy Fokou» zu entnehmen.

Generell sollten Hunde idealerweise von seriösen Züchtern gekauft oder aus einem registrierten Tierheim werden. «Hände weg von zweifelhaften Angeboten!», warnt auch die Broschüre des Sozialministeriums.

Die Tierärztin, die im Oktober auf die Masche aufmerksam machte, erklärte damals, «der Welpe ist zwar angeblich geschenkt aber im Ausland. Für den Transport werden hunderte von Euros verlangt - die natürlich vorab zu bezahlen sind. Entweder ist das Geld dann komplett weg oder es wird dir irgendein anderer Hund geschickt.» 

(Stand: 20.1.2023)

Links

Facebook-Beitrag (archiviert

Beitrag in weiterer Gruppe (archiviert

Broschüre des Sozialministeriums (archiviert

Facebook-Profil des Users (archiviert

Warnung der Tierärztin auf Facebook (archiviert

Warnung vom Dezember 2022 (archiviert)

Infos Österreichischer Kynologenverband (archiviert

Tierheime in Österreich (archiviert)

dpa-Faktencheck aus Belgien

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