Keine Warnung der Polizei vor Schlüsselanhänger-Chips

12.12.2022, 15:24 (CET)

Desinformation mutet manchmal skurril an. Aktuell macht in mehreren Ländern die Behauptung die Runde, dass an Tankstellen oder auf Parkplätzen etwa Schlüsselanhänger angeboten würden, in denen ein Chip verarbeitet sei. So könnten Kriminelle die Menschen bis nach Hause verfolgen und feststellen, wann das Haus leer stehe - um dann einzubrechen.

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Für solche Vorkommnisse gibt es keine Hinweise. Die Polizei warnte bereits vor zehn Jahren vor ähnlichen Falschmeldungen.

Fakten

Wie das im Innenministerium angesiedelte Bundeskriminalamt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte, sind derartige kriminelle Handlungsweisen in Österreich bisher nicht polizeilich aufgefallen. Der Pressesprecher des Bundeskriminalamtes wies darauf hin, in bundesweiter Zuständigkeit für alle Bereiche zu antworten.

Ein Rundruf in einzelnen Bundesländern ergibt ein ähnliches Bild: Ein Sprecher der Landespolizeidirektion Wien teilte der dpa mit, dass es nach Rücksprache mit dem LKA Wien bis dato keine gemeldeten Fälle gebe. In der Steiermark hieß es seitens der Polizei-Pressestelle, dass «momentan und in der Vergangenheit» keine Fälle gemeldet worden seien und kein derartiger Modus Operandi bekannt sei.

Nach Angaben des Bundeskriminalamtes gibt es derartige Meldungen seit Längerem. Sie würden in regelmäßigen Abständen in den sozialen Medien auftauchen und verbreitet werden, so der Sprecher. Es findet sich etwa ein ORF-Bericht aus dem Jahr 2012, in dem die Polizei Kärnten vor einer ähnlichen Falschmeldung warnte. Zudem gibt es Faktenchecks von Mimikama und AFP dazu.

(Stand: 12.12.2022)

Links

ORF-Artikel (archiviert)

Faktencheck von Mimikama (archiviert)

Faktencheck von AFP (archiviert)

Facebook-Posting (archiviert)

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