Keine Griesemann-Beteiligung

Nord-Stream-Pipelines werden von PRSI gewartet

7.10.2022, 13:17 (CEST)

Rund um die Explosionen an den Nord-Stream-Gasleitungen herrscht derzeit viel Rätselraten. Neben Vermutungen zur Täterschaft werden auch andere Theorien in sozialen Medien geteilt. Teilweise sehen User eine Verbindung zum Flugzeugabsturz eines deutschen Unternehmers im September. Dessen Unternehmen soll eine geschäftliche Beziehung mit Nord Stream gehabt haben.

Bewertung

Es gibt keinerlei Hinweise, dass die Griesemann Gruppe geschäftliche Beziehungen zu Nord Stream unterhält oder unterhielt. Ein Sprecher dementierte jegliche Verbindung.

Fakten

Anfang September ist ein Privatflugzeug des Unternehmers Peter Griesemann in der Ostsee abgestürzt. Die Suche nach Überlebenden verlief bisher ohne Erfolg, das Unternehmen veröffentlichte bereits eine Traueranzeige.

Die Umstände des Absturzes sind tatsächlich etwas rätselhaft. Es gibt jedoch keinerlei Hinweise auf Verbindungen zu den Nord-Stream-Pipelines.

Ein Sprecher der Griesemann Gruppe dementierte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) jegliche geschäftliche Beziehung mit der Nord Stream AG: «Weder in der Vergangenheit noch zum aktuellen Zeitpunkt gab und gibt es Wartungsaufträge für die Pipelines oder zugehörige Technologien. Auch am Bau der Pipelines gibt es keine Beteiligung der Griesemann Gruppe». Darüber hinaus verfüge das Unternehmen nicht einmal über die Fachkenntnisse für den Bau oder die Instandhaltung von Pipelines.

Sucht man auf den Webseiten der beiden Unternehmen nach dem jeweils anderen Unternehmen, finden sich auch keine Hinweise. Eine Online-Suche liefert keine passenden Treffer.

Nach der Beschädigung der Pipelines Mitte September ist noch immer unklar, wer dafür verantwortlich ist. Nord Stream will bei der Reparatur mit der PRSI-Vereinigung (Pipeline Repair and Subsea Intervention) zusammenarbeiten. Dabei handelt es sich um eine Kooperation verschiedener Energieunternehmen, die sich bei notwendigen Reparaturen unterstützen.

Verwaltet wird diese Kooperation vom norwegischen Unternehmen Equinor. Dort erklärte man auf Anfrage der dpa, dass die Firma Griesemann noch nie in der Arbeit der Vereinigung involviert war und auch nicht zu den Partnerfirmen gehört, die für Reparaturarbeiten zur Verfügung stehen.

(Stand: 6.10.2022)

Links

Stellungnahme des Unternehmens (archiviert)

Traueranzeige des Unternehmens (archiviert)

Bericht über Absturz (archiviert)

Google Suche Nord-Stream-Homepage (archiviert)

Google-Suche Griesemann-Homepage (archiviert)

Bericht über Nord-Stream-Gaspipes (archiviert)

Meldung Reparatur (archiviert)

Nordstream zu ihrem Wartungs- und Reparaturkonzept (archiviert)

Zum Prsi Pool (archiviert)

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