Altes Bild begleitet Falschbehauptung zu Bauernprotesten
2.8.2022, 18:57 (CEST)
Mit strengeren Auflagen für Bauern will die niederländische Regierung den Umweltschutz voranbringen. Das treibt viele Landwirte dort auf die Straße. Über die massiven Proteste haben viele Medien groß berichtet. Dennoch hält sich die Behauptung, der sogenannte Mainstream schweige zu dem Thema. Belegen soll das eine Luftaufnahme.
Bewertung
Das Foto stammt nicht von den aktuellen Bauernprotesten, sondern aus dem Oktober 2019. Auch die Behauptung, dass die klassischen Medien nicht über die aktuellen Proteste berichteten, ist unwahr.
Fakten
Dass in den Niederlanden gegen die Umweltschutz-Pläne der Regierung protestiert wird, ist nicht neu. Bereits 2019, als das Vorhaben konkreter und erste Details dazu bekannt wurden, formierte sich eine große Protestbewegung niederländischer Landwirte. Und schon damals wurde darüber - nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in Österreich.
Im Oktober 2019 formierten sich große Protestzüge. Bei einer dieser Demonstrationen entstand das Foto aus dem Posting. Aufgenommen wurde es von Jerry Lampen für die niederländische Nachrichtenagentur ANP am Morgen des 16. Oktober 2019 nahe der Stadt De Bilt. Das Foto, das sogenannte Mainstream-Medien angeblich verheimlichen wollen, wurde also genau für deren Berichterstattung geschossen. Auch in diesem Sommer berichteten nicht nur niederländische, sondern auch österreichische Medien über die Proteste.
(Stand: 2.8.2022)
Links
«taz»-Artikel aus 2019 (archiviert)
«NOS»-Artikel zu den Bauernprotesten 2019 (archiviert)
Artikel zum Aufruf für den Protest am 16. Oktober 2019 (archiviert)
Das Original-Foto in der ANP-Datenbank (archiviert)
ORF im Juli 2022 zu den Protesten (archiviert)
«Kronen Zeitung» im Juli 2022 zu den Protesten (archiviert)
Über dpa-Faktenchecks
Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.
Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.
Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an factcheck-oesterreich@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.
Schon gewusst?
Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.