Foto von Bürgermeister Ludwig ohne Maske entstand bei Einweihung von Straßenbahn

20.7.2022, 16:07 (CEST)

Ohne Maske in der Bim? Das ist gegen die aktuellen Vorschriften. Wiens Bürgermeister war tatsächlich ohne FFP2 in der Bahn unterwegs - aber nicht bei einer regulären öffentlichen Fahrt.

Wenn sich Politiker nicht an die eigenen Regeln und Gesetze halten, sorgt dies für Empörung. So soll der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig vor ein paar Tagen gegen geltende Gesetze verstoßen haben, da er ohne Maske Straßenbahn gefahren sei. So behaupten es zumindest einige Beiträge auf Facebook (hier archiviert), die meistens ein Foto des aussteigenden Ludwigs zeigen.

Bewertung

Das Foto entstand bei der Einweihung einer neuen Straßenbahn-Garnitur in Wien. Das Fahrzeug war demnach nicht regulär in Betrieb, und es waren keine Fahrgäste anwesend.

Fakten

Die Postings werden oft mit einem Bildausschnitt aus einem «oe24»-Artikel geteilt. Dort sieht man den Wiener Bürgermeister tatsächlich ohne Maske aus einer blauen Straßenbahn-Garnitur mit aufgemalter EU- und Österreich-Flagge steigen.

Der Titel des Artikels lautet zwar «Fail: Michael Ludwig ohne Maske in der Straßenbahn». Im Text wird aber erläutert, dass es sich um die Einweihung einer Straßenbahn handelte. In der Garnitur seien daher keine Passagiere gewesen.

Tatsächlich weihte Ludwig am 13. Juli 2022 gemeinsam mit EU-Kommissionsvertreter Martin Selmayr und der ÖVP-Delegationsleiterin im EU-Parlament Angelika Winzig eine «europäische Solidaritäts-Bim» ein. Der Sonderzug im «Next Generation EU»-Design sei ein Symbol, dass Europa in Krisenzeiten zusammenstehe, so Selmayr.

In Wien gilt derzeit in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht. Somit hätten die Politiker eine FFP2-Maske tragen müssen, wenn die Straßenbahn regulär in Betrieb und öffentlich zugänglich gewesen wäre.

(Stand: 20.7.2022)

Links

«oe24»-Artikel (archiviert)

«W24»-Artikel (archiviert)

Stadt Wien zu Corona-Maßnahmen (archiviert)

Wien-Geschichte-Wiki zu öffentlichen Verkehrsmittel (archiviert)

Beitrag auf Facebook (archiviert)

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an factcheck-oesterreich@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.