Humor missverstanden: Screenshot ist Satire und zeigt keinen CNN-Beitrag

Tesla-Chef Elon Musk stieg Anfang April als Großinvestor beim Kurznachrichtendienst Twitter ein. Das beschäftigte viele Social Media User. In diesem Kontext verbreiten sich auch Falschinformationen. So soll der US-amerikanische Fernsehsender CNN angeblich berichtet haben: «Elon Musk könnte die Redefreiheit auf Twitter gefährden, indem er Leute frei reden lässt.» (hier archiviert) Als Beleg dafür ist ein Screenshot des angeblichen CNN-Beitrags abgebildet.

Bewertung

Das Bild stammt von einer Satire-Webseite. CNN-Beiträge von Moderator Don Lemon haben ein anderes Design.

Fakten

Im Facebook-Screenshot ist neben einem Bild von Musk der CNN-Moderator Don Lemon zu sehen. Es wirkt also, als wäre der behauptete Satz in dessen Sendung «Don Lemon Tonight» gefallen.

Eine Google-Suche danach bringt keine passenden Ergebnisse. Ein Treffer zeigt den Screenshot jedoch auf der Satire-Seite «Genesius Times». «The Most Reliable Source of Fake News on the Planet» («Die verlässlichste Quelle für Fake News auf dem Planeten») steht direkt unter dem Namen der Webseite. Die Abbildung auf der Satire-Seite entspricht exakt jener im Facebook-Posting.

Das Design des Screenshots weicht von dem der tatsächlichen CNN-Sendung ab. Neben einer etwas anderen Schriftart ist zum Beispiel links unten neben dem grauen Banner meist noch ein kleiner roter Banner zu finden, auf dem Stichworte wie «Don’s Take», «CNN Alert», «New Tonight» oder «Breaking News» steht. Dieser fehlt im Facebook-Screenshot. Rechts neben dem grauen Banner steht CNN. Das Kästchen ist in dem Facebook-Bild etwas weiter hinaufgerückt als in den wirklichen CNN-Videos.

In der Zeitspanne nach Bekanntwerden von Musks Einstieg bei Twitter bis zum Veröffentlichungszeitpunkt des Facebook-Postings kommt in den Transkripten der Show der Name Elon Musk zudem nicht vor.

Eine Sprecherin von CNN bestätigte gegenüber «Check Your Fact», dass das Bild nicht von CNN stammt.

(Stand: 20.4.2022)