Foto zeigt Patienten und Personal auf einer Covid-Station

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in vielen Medien Aufnahmen aus Krankenhäusern zu sehen. Doch nicht jeder glaubt, was er dort sieht. Unter der Überschrift «Wenn's supergefährlich aussehen soll, aber der Bettnachbar nicht eingeweiht wurde» wird nun ein Foto auf Facebook geteilt (archiviert). Zu sehen sind zwei Menschen in Schutzanzügen und ein Mensch, dessen Kopf von einer durchsichtigen Haube umgeben ist. Im Hintergrund sieht man einen Mann ohne Schutzkleidung.

Bewertung

Das Foto ist nicht gestellt. Es entstand im November 2020 auf einer Corona-Station in Italien. Personal in Schutzkleidung bereitet bei einem der zwei Patienten eine nicht-invasive Beatmung vor.

Fakten

Bei dem Foto handelt es sich um eine Szene aus einer Kurzreportage der italienischen Fernsehsendung «La vita in diretta» (etwa «Leben live») des italienischen Senders Rai 1. Sie wurde am 16. November 2020 ausgestrahlt.

Die im Bild gezeigte Situation spielt in einem Corona-Krankenzimmer der sogenannten subintensiven Behandlung in Turin. Der Schriftzug aus der Fernsehübertragung weist darauf hin, dass die Plätze in der Intensivtherapie in der Region Piemont knapp werden («Piemonte, quasi finiti posti in terapia intensive»).

Der Zustand von Patienten in subintensiver Therapie ist weniger kritisch als derer auf Intensivstationen. Die Vitalfunktionen werden jedoch auch dort ständig überwacht und Patienten können bei Bedarf nicht-invasiv beatmet werden, wie es beim Patienten im Bild zu sehen ist. Dieser trägt einen Helm zur nicht-invasiven Beatmung der italienischen Firma Dimar.

Auch der Mann ohne Schutzvorrichtung ist in der Reportage häufiger im Bild zu sehen. Er scheint im Gegensatz zu seinem Bettnachbarn keine Beatmung zu benötigen. Da es sich um einen bereits infizierten Patienten und nicht um einen Pfleger handelt, trägt er keinen Schutzanzug.

(Stand: 21.12.2021)