Bild von neuseeländischem Wahlplakat wurde nachträglich bearbeitet

20.12.2021, 14:11 (CET)

Ein angebliches Wahlplakat der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern machte zuletzt in Sozialen Medien die Runde. Auf den Plakaten, deren Fotos etwa auf Facebook (hier archiviert) kursieren, soll auf Englisch geschrieben stehen: «Denken Sie daran, Ihren Weihnachtsbooster zu buchen! Jeder Booster gibt Ihnen bis zu sechs Monate Freiheit!» Ganz unten ist zu lesen, die Freiheit sei nicht überall verfügbar und könne sich ändern. Daneben steht der Link einer angeblichen neuseeländischen Regierungswebseite.

Bewertung

Das Foto wurde nachträglich bearbeitet. Das Wahlplakat existiert in dieser Form nicht.

Fakten

Bilder des originalen Plakats finden sich unter anderem auf der neuseeländischen Webseite «New Zealand Election Ads», welche Wahlplakate und Wahlwerbung sammelt und als Archiv fungiert. Zu sehen ist, dass eigentlich «Let’s keep moving» also sinngemäß übersetzt «Lasst uns weitermachen» auf dem Plakat steht.

Keine Rede ist von einer Impfung oder einer damit in Zusammenhang stehenden Freiheit. Auch die Fußnote und der Link, der ohnehin nicht aufrufbar ist, fehlen. Falsch ist in einigen österreichischen Facebook-Beiträgen zudem, dass sie das Plakat in Australien verorten («Australien ist wie Austria») - das Original stand in Neuseeland.

Bei Shutterstock, einem Anbieter von Stockfotos, gibt es ebenfalls ein Bild von dem Plakat. Der Plattform zufolge wurde das Foto in Auckland am 8. August 2020 aufgenommen. Dass derselbe Ort zu sehen ist, zeigen die ähnlich positionierten Äste und die Rückseite eines weiteren Plakats im Hintergrund.

Die Covid-19-Impfung ist in Neuseeland für einige Berufsgruppen verpflichtend. Dies betrifft etwa Angestellte des Gesundheits- und Bildungswesens. 

(Stand: 20.12.2021)

Links

Original-Plakat bei «New Zealand Election Ads» (archiviert)  

Bild bei Shutterstock (archiviert)

Corona-Impfung in Neuseeland teilweise verpflichtend (archiviert)

Facebook-Posting (archiviert)

Kontakt zum Faktencheck-Team der dpa: factcheck-oesterreich@dpa.com