Covid-Maßnahmen der Johannes Kepler Universität offenbaren Impf-Status nicht

10.09.2021, 11:06 (CEST), letztes Update: 10.09.2021, 11:08 (CEST)

Impfkritiker bemängeln immer wieder die angebliche Brandmarkung nicht Corona-Geimpfter in der Gesellschaft. Einen aktuellen Beleg dafür meinen sie in den Corona-Maßnahmen der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) gefunden zu haben. Ab Herbst soll es an der Uni angeblich farbige Kontrollbänder geben, die Geimpfte von Ungeimpften unterscheiden, wie in Facebook-Postings (hier archiviert) und einem Blog-Artikel behauptet wird.

Bewertung

Tatsächlich plant die Johannes Kepler Universität im kommenden Wintersemester aus logistischen Gründen auf farbige Einlassbänder zu setzen, um den 3G-Nachweis zu überprüfen. Laut der Universität wird es allerdings eine Farbe geben, wodurch man nicht darauf schließen können wird, ob der Studierende getestet, genesen oder geimpft ist.

Fakten

Wie sich auf der Webseite der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) nachlesen lässt, plant die Uni zur einfacheren Kontrolle der gesetzlich vorgeschriebenen 3G-Regel zentrale Checkpoints, an denen farbige Kontrollbänder ausgegeben werden. Dadurch könne der 3G-Check bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen schnell erfolgen, heißt es.

Eine JKU-Sprecherin teilte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zudem auf Anfrage mit, dass die Einlassbänder am Beginn von Lehrveranstaltungen vorzuweisen seien, sonst aber verdeckt getragen werden könnten. Geplant sei, dass die Bänder aus logistischen Gründen pro Wochentag eine unterschiedliche Farbe hätten, jedoch pro Tag immer eine Farbe für den 3G-Nachweis. Man könne also aufgrund der Farbe des Bandes nicht erkennen, ob der Studierende getestet, genesen oder geimpft sei, bestätigte sie.

Eventuell werde es aus logistischen Gründen einen vereinfachten Zugang zu den Bändern für Studierende geben, die einen länger gültigen Nachweis einer geringen epidemiologischen Gefahr hätten, also Genesene oder Geimpfte: «Dies ändert jedoch nichts an der einheitlichen Farbe der Bänder», so die Sprecherin.

Die Corona-Maßnahmen der JKU als Beleg einer Trennung der Gesellschaft zu sehen, ist also unzulässig. Hinweise auf scheinbar ähnliche Maßnahmen im Nationalsozialismus sind zudem falsch und Holocaust-verharmlosend.

(Stand: 10.09.2021) 

Links 

JKU-Webseite (archiviert)

Bildungsministerium über Covid-Maßnahmen an Universitäten (archiviert)

«Wochenblick»-Artikel (archiviert)

Facebook-Posting (archiviert)

Kontakt zum Faktencheck-Team der dpa: factcheck-oesterreich@dpa.com