Mehrere Länder setzen auf Zugangsbeschränkungen wie 3G-Regel
21.6.2021, 12:51 (CEST)
Kritikern der Corona-Maßnahmen kommt es oft so vor, als seien die Einschränkungen im eigenen Land besonders drastisch oder ungewöhnlich. So wird etwa in Facebook-Postings (hier archiviert) behauptet, dass Österreich das einzige Land der Welt sei, in dem es die «3G-Regel» gebe.
Bewertung
Der Name «3G-Regel» ist aus den drei Worten «geimpft, getestet, genesen» abgeleitet - die drei Personengruppen, die in Österreich derzeit Zutritt zu Gastronomie, Beherbergungsbetrieben und körpernahen Dienstleistern haben. Derartige Regelungen gibt es aber auch in anderen Ländern.
Fakten
Von Geimpften, Getesteten und Genesenen geht laut dem österreichischen Gesundheitsministerium ein geringes epidemiologisches Risiko aus. Die Regelung ist zentraler Bestandteil der österreichischen Öffnungsstrategie.
Dieser Ansatz ist aber auch Teil der Strategie anderer Länder. Einige Beispiele:
In Deutschland etwa gibt es ebenfalls Zugangsbeschränkungen zu den Innenbereichen der Gastronomie und Beherbergungsbetrieben. In den meisten Bundesländern ist eines der drei G vorgeschrieben - ein Corona-Test, der Nachweis einer Impfung oder einer Genesung. Zudem müssen Hygiene-Auflagen eingehalten werden. Das lässt sich aufgeschlüsselt nach Bundesländern in einem dpa-Artikel nachlesen. Mit sinkender 7-Tages-Inzidenz werden die Maßnahmen gelockert.
Auch in Tschechien ist der Besuch einer größeren Versammlung, der Gastronomie, Unterkünften, Dienstleistungsbetrieben, größeren Gruppenführungen in Museen etwa und einigen Kulturveranstaltungen nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete erlaubt, informiert die Wirtschaftskammer Österreich.
In Slowenien gelten in bestimmten Bereichen ähnliche Regeln («RVT condition» - «Recovered - Vaccinated - Tested»), etwa bei kulturellen und religiösen Events, bei Sportveranstaltungen, in Casinos, in Innenbereichen von Lokalen oder in Beherbergungsbetrieben. Darüber informiert die slowenische Regierungs-Webseite.
Auch Dänemark setzt stark auf Zugangsbeschränkungen mittels «Covid-19-Pass». Dieser dokumentiert, dass jemand getestet, geimpft oder genesen ist. Im Innenbereich von Restaurants und Cafés, in Museen, Kunstausstellungen, Kinos, Theatern, zoologischen Gärten und bei manchen Sport-Events ist der Pass vorzuzeigen, schreibt das dänische Gesundheits-Portal «Coronasmitte.dk», das von öffentlichen Behörden betrieben wird.
Auch der sogenannte Grüne Pass, der ab Juli europaweit zur Anwendung kommen soll, enthält die 3 G: geimpft, getestet, genesen. Damit soll das Reisen erleichtert werden.
In einem weiteren Artikel der dpa werden die Corona-Maßnahmen in einigen Ländern Europas genau beschrieben.
(Stand: 21.6.2021)
Links
Gesundheitsministerium über 3G-Regel (archiviert)
ORF-Artikel über Öffnungsschritte in Österreich (archiviert)
dpa-Artikel in der «Zeit» (archiviert)
Wirtschaftskammer Österreich über Covid-Regeln in Tschechien (archiviert)
Slowenische Regierungs-Webseite über Covid-19-Maßnahmen (archiviert)
Dänisches Gesundheitsportal Coronasmitte.dk (archiviert)
APA-Artikel über Grünen Pass (archiviert)
dpa-Artikel über Covid-19-Maßnahmen in europäischen Ländern in der «Süddeutschen Zeitung» (17.6.2021) (archiviert)
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