Bild zeigt japanische Küstenwache im Ostchinesischen Meer

26.4.2021, 15:46 (CEST)

Die harte Einwanderungspolitik Australiens wird immer wieder von Menschen gelobt, die Einwanderung grundsätzlich kritisch gegenüber stehen. Aktuell wird in einem stark geteilten Facebook-Posting (hier archiviert) die Strenge des australischen Staats mit einem Bild untermauert, auf dem ein Einsatz des Militärs gegen ein Schlepperboot zu sehen sein soll.

BEWERTUNG: Das ist falsch. Das Bild zeigt weder das australische Militär noch ein Schiff mit Einwanderern, sondern einen Einsatz der japanischen Küstenwache gegen Aktivisten im Ostchinesischen Meer.

FAKTEN: Auf dem Foto ist nicht zu erkennen, ob die Schiffe Nationalflaggen gehisst haben. Die ältesten Versionen des Fotos, die mit einer Bild-Rückwärtssuche mit TinEye zu finden sind, stammen aus dem Jahr 2012. Im Originalbild, das zum Beispiel in einem Artikel des US-Nachrichtenunternehmens «Bloomberg» zu sehen ist, sind am Heck der äußeren Schiffe japanische Flaggen zu erkennen.

Das Bild wurde am 15. August 2012 vom AP-Fotografen Masataka Morita aufgenommen. Aus der Fotodatenbank der Agentur geht hervor, dass es sich bei der Szene um einen Vorfall im Rahmen des Konflikts zwischen Japan und China um Inseln im Ostchinesischen Meer handelt. Die japanische Küstenwache hatte das Boot gestoppt, nachdem Aktivisten auf einer Insel gelandet waren.

Dies lässt sich auch durch andere Medienberichte bestätigen. 14 Aktivisten seien festgenommen worden.

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Links:

Beitrag auf Facebook: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1372340009831759&id=100011673183934 (archiviert: https://archive.is/K5QlY)

Bloomberg-Artikel: https://www.bloomberg.com/news/articles/2012-08-20/why-china-cant-afford-a-confrontation-with-japan (archiviert: https://archive.is/c2ZPa)

Foto bei AP: http://www.apimages.com/metadata/Index/APTOPIX-Japan-Asia-Disputed-Islands/ac478452c63b46a5bb54923e134c9467/2/0

Evening Standard: https://www.standard.co.uk/news/world/sandwiched-the-boat-in-disputed-islands-invasion-8053153.html (archiviert: https://archive.is/jhcqe)

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