Mutmaßlicher Täter verhaftet
Ein Mann bei Angriff am Holocaust-Mahnmal in Berlin verletzt
22.2.2025, 14:06 (CET)
Zwei Tage vor der Bundestagswahl kam es am Holocaust-Mahnmal in Berlin zu einem Messerangriff. In sozialen Netzwerken verbreiten Nutzerinnen und Nutzer daraufhin die Behauptung, dass bei dem Vorfall mehrere Menschen verletzt worden seien, darunter eine Person schwer. Andere behaupten am Morgen nach der Attacke, dass der Täter noch auf der Flucht sei. Stimmt das?
Bewertung
Nein. Laut Mitteilung der Polizei wurde der 19-jährige mutmaßliche Täter bereits wenige Stunden nach dem Vorfall in der Nähe des Tatorts festgenommen. Es wurden auch nicht mehrere, sondern nur eine Person verletzt.
Fakten
Ein 30-jähriger spanischer Tourist wurde am Freitagabend im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals in Berlin mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Die Berliner Staatsanwaltschaft geht von einem antisemitischen Motiv aus.
Verdächtigt wird ein 19-jähriger anerkannter Flüchtling aus Syrien, wie die Behörde mitteilte. Der Mann wurde noch am selben Abend in der Nähe der Gedenkstätte festgenommen.
Während der Polizeimaßnahmen lief der mutmaßliche Täter den Angaben zufolge auf die Beamten zu. Ihnen seien seine blutverschmierten Hände aufgefallen, daraufhin nahmen sie den Mann fest. Der 19-Jährige soll den Angaben zufolge 2023 als unbegleiteter minderjährlicher Flüchtling nach Deutschland gekommen sein.
Das Opfer musste notoperiert und zeitweise in ein künstliches Koma versetzt werden. Lebensgefahr bestehe inzwischen nicht mehr, hieß es. Ein Polizeisprecher erklärte, dass nach weiteren möglichen Personen gesucht worden sei, die vielleicht von dem Tatverdächtigen angegriffen worden sein könnten. Gefunden habe man bisher aber niemanden, hieß es am späten Freitagabend.
Der mutmaßliche Angreifer soll am Samstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Er lebte dpa-Informationen zufolge in einer Geflüchtetenunterkunft in Leipzig. Einsatzkräfte durchsuchten am Morgen die Einrichtung.
(Stand: 22.2.2025)
Links
X-Post der Polizei Berlin (archiviert)
Tagesspiegel-Meldung zum Fall (archiviert)
Aachener Zeitung zum Fall (archiviert)
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